Die Bundesbürger gönnen sich gerne hochwertige Bäder. Das kommt dem Badspezialisten zugute. Ihm kommt auch ein neuer Trend aus Fernost entgegen.
Der Bauboom und die gute Konjunktur kurbeln die Geschäfte des Badarmaturen-Herstellers Grohe in Deutschland an. „Der Bau- und Renovierungsboom macht sich auch bei Grohe bemerkbar“, sagte Unternehmenschef Michael Rauterkus der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. Dabei treibe der Neubau den Markt noch viel stärker an als die Renovierungen. Aber es werde auch mehr ins Badezimmer investiert. So ginge der Trend zu mehr als einem Badezimmer und die Bäder seien ein Stück luxuriöser und wertvoller ausgestattet.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (Ende März) setzte Grohe mit 965 Millionen Euro sieben Prozent mehr um. Dabei sei das Unternehmen, das in rund 150 Ländern seine Armaturen und Brausen verkauft, auf dem Heimatmarkt stärker gewachsen, sagte Rauterkus. 2015 legte der Branchenumsatz laut der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) um 11 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zu, gut die Hälfte davon wurden in Deutschland erwirtschaftet.
Gebremst wird das Wachstum aber von Engpässen bei Handwerkern. „Wir könnten noch viel mehr Geschäft machen, wenn es mehr Handwerker geben würde“, sagte der Grohe-Chef. Die guten Betriebe seien auf sechs Monate ausgebucht. Das Unternehmen hat keine eigenen Monteure.
Seit der Finanzkrise 2008 konnte Grohe seinen Marktanteil bei Armaturen und Brausen in Deutschland von 15 Prozent auf über 20 Prozent ausbauen. Dabei verkauft die Firma mit Sitz in Hemer im Sauerland seine Sanitärprodukte überwiegend an Großhändler, Bauträger, Krankenhäuser, Hotelketten und Baumärkte. Aber auch der Online-Handel werde für Grohe immer wichtiger, sagte Rauterkus.
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