BERLIN (dpa-AFX) - Die Grünen-Politiker Katharina Dröge und Omid Nouripour wollen die Transformation der Industrie durch neue Vorgaben beschleunigen und fordern eine Quote für sogenannten grünen Stahl. "Wir müssen Europa zum Leitmarkt für grüne Technologien machen", sagte Fraktionschefin Dröge der "Wirtschaftswoche". Für diesen Prozess sei eine Quote zusätzlich zur finanziellen Unterstützung der Industrie sinnvoll - das erhöhe die Nachfrage.
Besonders in der Stahl- und in der Chemieindustrie sollen durch Wasserstoffprojekte jährlich mehrere Millionen Tonnen CO2 (Kohlendioxid) eingespart werden. Ziel ist ein klimaneutrale Stahlproduktion - weg von der Kohle hin zu einer CO2-freien Herstellung. Vor allem "grüner" Wasserstoff, für dessen Herstellung Ökostrom eingesetzt wird, soll beim klimafreundlichen Umbau von Produktionsprozessen eine große Rolle spielen.
Im Vergleich mit anderen Ländern müsse Deutschland bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien dringend aufholen, sagte Grünen-Parteichef Nouripour. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich Industrien in anderen Ländern ansiedelten und Jobs in Deutschland verloren gingen. "Deshalb ist das klare Bekenntnis der Ampel zum schnellen Ausbau der Erneuerbaren so wichtig, es braucht einen Booster für Zukunftstechnologien."
Um den Austausch mit der Wirtschaft zu vertiefen, kündigten Dröge und Nouripour die Gründung eines Vereins mit dem Namen "Wirtschaftsvereinigung der Grünen" an./bum/DP/stw
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