Montag, 03.05.2010 08:52 von Mag. Andreas Wölfl | Aufrufe: 555

Griechenland, Euro und Thaler - das versteht nicht einmal ein Hedgefondsmanager

Überraschend kam die Hilfe natürlich nicht, das Ausmass ist allerdings
schon erstaunlich. Satte 110 mrd Euro wird der IWF und die Eurostaaten
Griechenland zur Verfügung stellen, damit diese ihre Gläubiger für die
kommenden Jahre auszahlen können. Der Anteil Österreichs liegt bei
2,28 mrd Euro - mehr als gesetzlich erlaubt ist; sprich es wird wohl
eine Gesetzesänderung geben oder besser: ähnliche Rettungsaktionen
sollten nur noch unter Zustimmung des Nationalrates erlaubt sein.

Die Griechen bekommen das Geld allerdings keineswegs geschenkt,
sondern müssen ein hartes Sparpaket erdulden, welches wohl auch noch
zu sozialen Unruhen führen wird. "Geschenkt" bekommen das Geld die
Spekulanten, die auf eine Rettung von aussen gewettet haben und sich
mit z.B. 2-jährigen griechischen Staatsanleihen zu 16% Verzinsung
eingedeckt haben. Diese bekommen jetzt - vom Steuergeld der
Euro-Bürger - ihre horrenden Zinsen ausbezahlt.

Fazit I: Unter europäischer Solidarität stelle ich mir etwas anderes
vor, als Euro-Steuerzahler für die Profite von Spekulanten/Investoren
einstehen zu lassen. Nicht einmal mir als (Hedge)fondsmanager ist
verständlich, wieso im griechischen Sparpaket kein Ausgabenposten tabu
sein darf, ausser die Zinszahlungen. Richtig wäre es gewesen zwar
Griechenland unter harten Auflagen zu helfen, allerdings auch von den
Gläubigern einen Beitrag - zumindest einen Zinsverzicht, noch besser
einen teilweisen Forderungsverzicht - für die Hilfestellung zu
fordern. Die Profiteure der Hilfeleistung tragen so nämlich am
wenigsten zur "Rettung Griechenlands" bei.

Fazit II: Unter den gegebenen Umständen ist klar, dass vom bei der
Euro-Einführung zugesagten No-Bail-Out nichts mehr übrig ist - der
Euro ist mit der aktuellen Griechenland-Hilfe nicht mehr die stabile
Währung die zumindest die Mitteleuropäer haben wollten, als sie
D-Markt, Schilling, Gulden & Co aufgegeben haben. Unter den gegebenen
Umständen sollte darüber nachgedacht werden, dass Länder wie
Deutschland, Österreich, die Niederlande, Dänemark, Luxemburg,
Finnland und von mir aus auch Belgien, Frankreich, Slowenien und
Slowakei aus der Eurozone austreten und eine neue
Gemeinschaftshartwährung (z.B. Euro-Thaler) gründen - diese neue
Währungsunion könnte dann auch für Tschechien, Polen und Schweden
offenstehen.

Minerva Investments AG ist eine konzessionierte
Kapitalanlagegesellschaft und verwaltet sowohl Investmentfonds im
Einklang mit der EU-Investmentfondsrichtlinie, als auch
Investmentanteile an Hedgefonds, welche im Einklang mit der
EU-Prospektrichtlinie angeboten werden -
http://www.minerva-investments.com sowie
http://www.privatelabelfonds.com




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Minerva Investments-Gruppe

Andreas Wölfl ist Geschäftsführer der Minerva Investments AG.

Minerva Investments ist eine bankenunabhängige Fondsgesellschaft im Fürstentum Liechtenstein mit Europapass und Tätigkeit in Deutschland, Liechtenstein sowie Österreich. Die Minerva Investments AG konzentriert sich auf die Emission von Wertpapieren zur kollektiven Kapitalanlage ( Investment Trusts ) im Einklang mit der EU-Prospektrichtlinie. Minerva Investments emittiert dabei Investment Trusts - die Structured Investments der nächsten Generation - sowohl auf eigene Initiative, als auch im Auftrag von Kunden - sogenannte Private Label Fonds.

Daneben ist Minerva Investments in der Lancierung von Spezialfonds aktiv sowie zur Auflage von Investmentfonds gemäss EU-Fondsrichtlinie konzessioniert. Als Nebendienstleistung erbringt die Gesellschaft die Dienstleistung der Vermögensverwaltung und ist berechtigt Investmentanteile zu verwahren. Minerva Investments AG untersteht der Aufsicht der FMA Liechtenstein.

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