BERLIN (dpa-AFX) - Deutschland nimmt nach Einschätzung von Google-Europachef Matt Brittin in der digitalen Ära bislang nur eine unterdurchschnittlich entwickelte Rolle ein. "Die Bundesrepublik ist weltweit führend bei den Exporten, weil das Ingenieurswesen und die Stärken in der Produktion sehr stark ausgebildet sind. Das trifft aber nicht auf die digitale Wirtschaft zu", sagte Brittin der Deutschen Presse-Agentur. "Deutschland könnte da viel weiter vorne liegen."
In Großbritannien trage die Internetwirtschaft zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. "In Deutschland liegt dieser Wert gerade einmal bei vier bis fünf Prozent." Großbritannien sei bei digitalen Produkten und Diensten ein Netto-Exporteur, führt also mehr aus als ein. "In Deutschland ist das nicht der Fall. Das könnte sich ändern."
Der Google-Manager verwies auf das Engagement des Internet-Konzerns in Deutschland: "Wir haben einen großen Ingenieursstandort in München, den wir gerade ausbauen, damit bis zu 800 Mitarbeiter dort Produkte und Dienste entwickeln können." Deutschland habe in wichtigen Bereichen wie Sicherheit und Datenschutz Standards gesetzt. Google (Alphabet A Aktie) wolle von diesem Standort-Vorteil profitieren, um seinen Anwendern besonders sichere und datenschutzfreundliche Dienste anbieten zu können./chd/DP/stb
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