Der größte bankenunabhängige Edelmetallhändler in Deutschland ist in Feierlaune. Denn der August war in Bezug auf die Kundenzahl ein "absoluter Rekordmonat", wie pro aurum-Chef Robert Hartmann in einem auf der Website des Unternehmens veröffentlichten Interview sagte.
Seit Ende Juli dominiere das Kaufinteresse der Anleger, derzeit seien rund 90 Prozent der Kunden "auf der Käuferseite", sagte Hartmann. "Wir sehen in allen Niederlassungen von pro aurum so viele Neukunden wie seit sechs Jahren nicht mehr. Der August war ein absoluter Rekordmonat."
Die Kauflaune der deutschen Privatanleger kommt nicht von ungefähr. Denn der Handelskonflikt zwischen den USA und China, aber auch die Fortsetzung der Niedrigzinspolitik in den USA und Europa haben den Goldpreis zuletzt stark steigen lassen. In Euro hat der Goldpreis in der vergangenen Woche sogar ein neues Allzeithoch erreicht.
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Die geopolitischen Unsicherheiten gehören auch für deutsche Privatkunden zu den wichtigsten Gründen, warum sie Gold erwerben. "Der eskalierende Handelskonflikt zwischen China und den USA, die damit verbundene Furcht vor einem handfesten Währungskrieg, die Unsicherheiten in der Eurozone nach dem Platzen der italienischen Regierungskoalition und die negativen Renditen an den Anleihemärkten werden von unseren Kunden als Hauptmotivation genannt, in Gold umzuschichten", sagt Hartmann.
Aber nicht nur physisches Gold wird wie verrückt gekauft, sondern auch Gold-ETFs. So erreichten die Zuflüsse in Gold-ETFs im August mit über 100 Tonnen den höchsten Stand seit Februar 2013.
Auf dem US-Terminmarkt haben unterdessen große und kleine Spekulanten ihre Netto-Longpositionen weiter ausgebaut, wie das Widget zum Commitment of Traders Report (CoT-Report) auf Guidants zeigt. Die Gegenseite nehmen die sogenannten Commercials ein, dazu gehören insbesondere Goldproduzenten und -händler. Deren Short-Positionen sind in der Regel nicht spekulativer Natur, sondern dienen dazu, sich gegen fallende Goldpreise abzusichern (zu hedgen).
Wie es aus charttechnischer Perspektive aktuell um den Goldpreis steht, können Sie im heutigen Tagesausblick meines Kollegen Marko Strehk nachlesen.