Der Goldpreis geriet in unmittelbarer Folge des Wahlsieges von Donald Trump unter Druck und verzeichnete in der letzten Handelswoche mit knapp 2%25 den stärksten Wochenverlust seit Ende Mai. Gestern gab der Preis abermals kräftig nach und auch heute geht es zunächst weiter abwärts. Am Morgen rutschte Gold unter die Marke von 2.600 USD je Feinunze. Vom Rekordhoch Ende Oktober hat sich Gold damit fast 200 USD entfernt (Grafik 1). Für Abgabedruck sorgten ein deutlich festerer US-Dollar und kräftig gestiegene US-Anleiherenditen. Ersterer stieg gestern auf handelsgewichteter Basis auf das höchste Niveau seit Anfang Juli. Die US-10-Jahresrendite markierte am Tag nach der Wahl ebenfalls ein 4-Monatshoch. Denn die von Trump beabsichtigten Zölle dürften zu einer höheren Inflation führen und damit weitere Zinssenkungen der Fed erschweren. Unsere Volkswirte haben die Prognose für den Tiefpunkt der US-Leitzinsen um 50 Basispunkte auf 4%25 angehoben. Das bedeutet, es dürfte nach der zu erwartenden Zinssenkung im Dezember um 25 Basispunkte nur noch zwei weitere Zinsschritte in dieser Größenordnung geben. In den Wochen vor den Wahlen war der US-Dollar in Erwartung eines Wahlsieges von Trump bereits merklich gestiegen. Dem Anstieg des Goldpreises auf immer neue Rekordhochs tat dies allerdings keinen Abbruch. Offenbar handeln die Marktteilnehmer nach der Wahl getreu dem Motto „buy the rumor, sell the fact“.
Zu erkennen ist dies auch am Verhalten der spekulativen Finanzanleger und der ETF-Anleger. Die spekulativen Finanzanleger sind dabei schon seit Ende Oktober auf dem Rückzug. Zuletzt haben sie innerhalb von zwei Wochen ihre Netto-Long-Positionen laut der aktuellen CFTC-Statistik vom vergangenen Freitag um 22 Tsd. Kontrakte reduziert. Am 5. November, also am Wahltag in den USA, fielen sie mit 183 Tsd. Kontrakten auf das niedrigste Niveau seit Mitte August (Grafik 2). Der Abbau der Netto-Long-Positionen erfolgte dabei ausschließlich über eine Reduktion der Long-Positionen. Die von den spekulativen Anlegern über den Terminmarkt an der Comex in den letzten beiden Berichtswochen veräußerten Kontrakte entsprechen Verkäufen von umgerechnet 69 Tonnen Gold. Auch bei den Gold-ETFs scheint das Kaufinteresse vorerst erloschen zu sein. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten seit Monatsbeginn Netto-Abflüsse von 15 Tonnen. In der vergangenen Woche gab es an jedem Tag Abflüsse. Diese erfolgten in erster Linie im weltgrößten und liquidesten Gold-ETF in den USA, der zuvor auch den Großteil der Zuflüsse verzeichnet hatte.
Wir gehen allerdings nicht von einer länger anhaltenden Goldpreisschwäche aus. Die Zinssenkung der Fed in der vergangenen Woche um 25 Basispunkte sowie die Aussicht auf weitere Zinssenkungen sprechen weiterhin für Gold. Durch die Zollpolitik von Trump dürften die Inflationsrisiken steigen, weshalb Gold als Inflationsschutz gefragt bleiben dürfte. Sollte Trump darüber hinaus Einfluss auf die Geldpolitik der Fed nehmen und diese daraufhin nicht im erforderlichen Ausmaß auf die höhere Inflation reagieren, würde der Goldpreis sogar deutlich steigen. Die von Trump geplanten Steuersenkungen dürften außerdem zu einer deutlichen Ausweitung des Haushaltsdefizits führen, was Zweifel an der Bonität der US-Staatsfinanzen schüren könnte. Hiervon würde Gold profitieren, das im Gegensatz zu US-Staatsanleihen nicht beliebig vermehrt werden kann. Zentralbanken aus Schwellenländern dürften vor diesem Hintergrund bestrebt sein, ihren Goldanteil in den Devisenreserven weiter zu erhöhen, was mit fortgesetzten Goldkäufen einhergehen würde. Von daher besteht weiterhin die Möglichkeit auf neue Rekordhochs beim Goldpreis.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
---|---|---|---|
SF5DDU | Long | Gold-Future | Faktor: 5 |
SF5DDD | Short | Gold-Future | Faktor: -5 |
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