AUGSBURG/LIPPSTADT (dpa-AFX) - Der Einbruch auf dem chinesischen Automarkt bringt immer mehr Zulieferer in Bedrängnis. Nun zeigen sich die Probleme auch in den Bilanzen des Roboterbauers Kuka
Kuka kann seine vor wenigen Monaten erst zusammengestutzten Geschäftsziele für das abgelaufene Jahr nicht halten. Der Umsatz 2018 dürfte nun von zuletzt 3,5 Milliarden auf 3,2 Milliarden Euro zurückgehen, vom Umsatz bleiben nun voraussichtlich nur noch 3 Prozent als operativer Gewinn - bereinigt um bestimmte Faktoren.
Interimschef Peter Mohnen will mit Einsparungen gegensteuern, zu denen auch eine Reorganisation sowie ein Stellenabbau gehören. Das soll 300 Millionen Euro bis 2021 einbringen. Wie viele Arbeitsplätze betroffen sind, wollte der Manager am Freitag in einer Telefonkonferenz noch nicht preisgeben. Die Aktie brach zunächst um mehr als 10 Prozent ein, erholte sich aber später wieder und dämmte die Verluste auf gut 4 Prozent ein.
Mohnen machte "die verstärkt spürbare Abkühlung der Konjunktur in der Automobil- und Elektronikindustrie im vierten Quartal 2018" für die Misere verantwortlich, daneben belasteten ein schwacher chinesischer Automatisierungsmarkt und das Projektgeschäft. Mohnen hatte Anfang Dezember vorübergehend den Chefposten übernommen, nachdem der langjährige Vorstandsvorsitzende Till Reuter einige Wochen nach der ersten Gewinnwarnung gegangen war - knapp zwei Jahre nach der Übernahme durch den chinesischen Hausgerätehersteller Midea.
Der Hella-Konzern
Im zweiten Quartal war der Umsatz im Vorjahresvergleich wegen verkaufter Geschäftsteile um 3 Prozent auf 1,76 Milliarden Euro eingeknickt. Währungseffekte und Zu- wie Verkäufe ausgeklammert ergab sich ein Wachstum von 4,3 Prozent - deutlich schwächer als noch im ersten Quartal. Unter dem Strich verdiente Hella dank eines Unternehmensverkaufs aber mit 348 Millionen Euro dreimal soviel wie vor einem Jahr.
Hella-Finanzchef Bernard Schäferbarthold hatte schon Anfang Dezember Sorgen rund um die Schwäche in China wegen eines Absatz- und Produktionsrückgangs geäußert. Der Pkw-Absatz in dem wichtigsten Automarkt der Welt war unter anderem wegen den Zollstreitigkeiten zwischen den USA und China im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit mindestens zwanzig Jahren eingebrochen.
Zahlreiche Zulieferer hatten ihre Geschäftsaussichten bereits zuvor zurechtstutzen müssen. In dieser Woche erst deutete auch der Lichtkonzern Osram
Die Hella-Aktien lagen am Mittag allerdings mit über 5 Prozent im Plus an der MDax
Sollten sich die Bedingungen in der Branche nicht noch verschlechtern, rechnet der Zulieferer nun im Geschäftsjahr mit einem Umsatzwachstum aus eigener Kraft am unteren Ende der angepeilten Spanne von 5 bis 10 Prozent. Das um Sondereffekte und Zu- wie Verkäufe bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern dürfte nun in der unteren Hälfte der Bandbreite von 5 bis 10 Prozent zulegen./men/nas/jha/
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