Videokassettenrekorder gehören zu den bestverkauften Produkten aller Zeiten. Doch die einst höchst moderne VHS-Technologie ist längst überholt. Jetzt zieht auch der weltweit letzte Fabrikant seine Konsequenzen.
Der weltweit letzte Fabrikant von Videokassettenrekordern will noch in diesem Monat die Produktion seines einstigen Verkaufsschlagers auslaufen lassen. Ein Unternehmenssprecher des japanischen Elektronikkonzerns Funai Electric bestätigte am Montag diese Pläne, ohne ein konkretes Datum zu nennen. Zugleich sagte er, Funai würde gerne auf Kundenanfragen weiter VHS-Geräte produzieren. Doch fehlten Teile, weil immer mehr Zuliefererfirmen mangels Nachfrage aus diesem Segment ausstiegen.
2015 hatte Funai in seiner Fabrik in China 750.000 Rekorder produziert, auf denen VHS-Kassetten abgespielt oder Inhalte auf VHS aufgenommen werden können. Doch 2000 waren es noch 15 Millionen gewesen, von denen 70 Prozent in die USA exportiert wurden. Die einst höchst moderne VHS-Technologie ist längst von anderen überholt.
Funai hatte 1983 mit der Produktion von Videoabspielgeräten begonnen und 1985 seine Palette um Videokassettenrekorder erweitert. Sie gehörten zu den bestverkauften Produkten aller Zeiten, hieß es. Nach dem Rückzug von Panasonic (Panasonic Aktie) aus dem VCR-Segment vor mehreren Jahren ist Funai weltweit der einzig verbliebene Produzent der einst so beliebten Abspielgeräte.
Das wohl bald endgültige Verschwinden der Videorekorder halten trotz aller Nostalgie viele für unvermeidlich. „Ich glaube, nur hartgesottene Fans alter Geräte werden VCRs (weiter) benutzen“, sagt der japanische Buchautor Isao Tokuhashi. Er hatte bereits vor zehn Jahren die Inhalte seiner Videokassetten mit einem Datenumwandlungsgerät auf DVD überspielt und greift heutzutage auf Computer oder Smartphone zurück. „Keiner meiner Freunde hat noch einen Videorekorder.“
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