„Fast niemand würde nach Frankfurt gehen“

Dienstag, 11.10.2016 21:00 von Handelsblatt - Aufrufe: 392

Der Brexit bedroht Tausende Jobs im britischen Finanzsektor. Der Ausstieg aus der EU hat hohe Kosten für die Geldhäuser zur Folge – Entlassungen drohen. Doch die meisten Banker schließen einen Standortwechsel aus.

Auch wenn die Konditionen des Brexits noch unklar sind, steht eins schon fest: Der Ausstieg aus der EU wird teuer für die Londoner Banken. Denn unabhängig von der Frage, welche Geschäftssparten wohin verlagert werden, zeichnet sich ab, dass viele Banker die Metropole an der Themse gar nicht verlassen wollen. Sie wären wohl nur mit großzügigen Anreizen zu einem Standortwechsel zu bewegen. Einige Banker haben bereits Anwälte kontaktiert und erwägen eine Klage, sollte ihr Arbeitgeber sich nach einem Brexit für einen neuen Sitz in Paris oder Frankfurt entscheiden. „Es wäre sehr schwierig, für meine Familie und mich umzuziehen“, erklärt einer von ihnen.

Den Chefs ist die Problematik durchaus bewusst: Vor dem Referendum hatte der Vorstandsvorsitzende der Großbank HSBC, Stuart Gulliver, geschätzt, dass nur etwa 20 Prozent seiner rund 5.000 Londoner Mitarbeiter im Kapitalmarktgeschäft bereit wären, nach Paris umzuziehen. Der Europa-Chef der US-Bank Bank of America (Bank of America Aktie) Merrill Lynch, Alex Wilmot-Sitwell, vergleicht den Standortwechsel einer Bank – und die ihres Personals – gar mit dem Transport von Risikomaterial: „Man befördert Atommüll auch nicht hektisch, sondern in einem sehr vorsichtig koordinierten und gemanagten Prozess.“

In diesem Prozess gilt es für die Banken zunächst, die möglichen Klagen ihrer Mitarbeiter gegen einen Umzug abzuwenden. Die Gerichte entschieden in solch einer Situation oft im Sinne des Arbeitnehmers, erklärt Kevin McCavish von der Anwaltskanzlei Shoosmiths. „Schließlich haben die Kläger oft Kinder, die noch zur Schule gehen, und Partner, die für Unternehmen arbeiten, bei denen ein Standortwechsel nicht möglich ist.“

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