Nach dem Scheitern einer Kapitalerhöhung der Banca Carige greift die Notenbank durch. Das zeigt, dass die Bankenkrise in Italien nicht ausgestanden ist.
Es ist eine doppelte Premiere zum Jahresbeginn: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Banca Carige aus Genua am Mittwoch unter Zwangsverwaltung gestellt.
Es ist das erste Mal, dass die Notenbank mit derart drastischen Mitteln in Italien eingreift, und es ist die erste Amtshandlung des Italieners Andrea Enria, der seit dem 1. Januar an der Spitze der Bankenaufsicht der EZB steht.
Die Entscheidung der Notenbank schürt die Angst vor einem Wiederaufflammen der italienischen Bankenkrise, entsprechend negativ fiel die Reaktion der Investoren aus. Der italienische Bankenindex fiel zeitweise um 2,8 Prozent, der Index für die Banken der Euro-Zone um 2,5 Prozent.
Drei von der EZB ernannte Verwalter und ein Überwachungsausschuss ersetzen jetzt die Führung von Carige, teilte die EZB am Mittwoch mit. Die italienische Börsenaufsicht Consob beschloss nach einer Krisensitzung, die Aktien des Instituts für den ganzen Tag vom Handel in Mailand auszusetzen.
Durch die Maßnahmen wolle die EZB die Stabilität der Bank sicherstellen und dafür sorgen, dass sie die Kapitalvorschriften wieder erfüllt, heißt es in der Mitteilung der Notenbank.
Die Zwangsverwaltung ist der vorerst letzte Akt im Drama rund um die Regionalbank aus Genua. Bei einem Stresstest der EZB war das Institut im November nach Angaben italienischer Medien als „anfällig“ eingestuft worden.
Nachdem der Aktienkurs im vergangenen Jahr um über 80 Prozent eingebrochen ist, kommt die Bank noch auf eine Marktkapitalisierung von 80 Millionen Euro, 4300 Mitarbeiter betreuen eine Million Kunden.
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