Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "TradeCentre.de" halten die Aktie von Eurofins Scientific (Eurofins Scientific SA Aktie) für kaufenswert.
Das im französischen Nantes ansässige Unternehmen strebe in 2010 Umsatzwachstum und eine komfortable Gewinnmarge an. Wie Finanzvorstand Matthias Born den Experten im Telefonat erläutere, würden die auf Gruppenstandard gehievten Laboratorien einen Umsatz von 610 Millionen Euro und ein bereinigtes EBITDA von 102 Millionen Euro erwirtschaften. Dieses Niveau sei auch ungefähr die Messlatte für das Jahr 2010. Start-ups und weitere in der Entwicklung befindlichen Bereiche würden das EBITDA in diesem Jahr vermutlich letztmalig mit circa zehn Millionen Euro belasten.
Ebenfalls letztmalig würden weitere zehn Millionen Euro anfallen, die aufgrund der in 2009 eingeleiteten Umstrukturierungskosten den operativen Gewinn nochmals schmälern würden. Das EBITDA erwarte man sodann bei etwa 82 Millionen Euro. Den Umsatz schätze man in 2010 bereinigt um Verkauf oder Schließung von Laboratorien auf 630 bis 640 Millionen Euro. Gegenüber dem Jahr 2009 würde dies einem moderaten Umsatzzuwachs entsprechen. Abzüglich regulärer Abschreibungen rechne man mit einem EBIT zwischen 40 und 45 Millionen Euro.
Abzüglich Zinszahlungen von circa 15 Millionen Euro und einer Steuerquote von gut 30 Prozent, sollte sich der Nettogewinn auf mindestens 20 Millionen Euro belaufen. Auf Basis von 15,3 Millionen Aktien entspreche dies einem Gewinn je Aktie von 1,30 Euro. Das Beste bei der Gesellschaft sei allerdings der Cashflow. Born beziffere die Investitionen in diesem Jahr auf circa 50 Millionen Euro. Die Ausgaben sollten aus dem operativen Cashflow bezahlt werden. "Wir streben für 2010 einen deutlich positiven Free Cashflow an", sage der Finanzchef.
Ziel sei, in den nächsten zwei bis drei Jahren wieder jeweils zweistellig zu wachsen. "Spätestens im Jahr 2013 wollen wir die Umsatzmilliarde erreichen", so Born. Die EBIT-Marge solle sich dann auf 15 Prozent belaufen. Für das Jahr 2010 betrage sie circa sieben Prozent. Rechne man die Sonderbelastungen von addiert 20 Millionen Euro heraus, würde die EBIT-Marge bereits bei zehn Prozent liegen. Das Margenziel sei dann schon in greifbarerer Nähe.
Eurofins habe prinzipiell ein krisenresistentes Geschäftsmodell. Die starke Rezession habe das Unternehmen in 2009 dennoch beeinflusst. Die Firma sei in den Bereichen Pharma, Umwelt sowie im Nahrungsmittelsektor tätig, wobei besonders die ersten beiden Geschäftsbereiche unter der Krise gelitten hätten. Der Rutsch in die roten Zahlen sei natürlich enttäuschend gewesen, allerdings sei dies durch zahlreiche Sondereffekte bedingt gewesen. Das bereinigte EBITDA läge in 2009 bei 92 Millionen Euro. Der operative Cashflow dürfte solide ausgefallen sein. Bereits nach neun Monaten habe dieser bei 27 Millionen Euro gelegen.
Ingesamt würden die Experten die Aktie weiter für sehr aussichtsreich halten. Eurofins profitiere von Megatrends des Gesundheitsschutzes sowie Outsourcing von Analysen an Spezialisten. "Wir erwarten, dass aufgrund eines verstärkten Trends zum Outsourcing der Pharmabereich wieder deutlich wächst", so Born. "Zudem dürfte der asiatische Markt das Geschäft in der Zukunft weiter beflügeln."
Mit einem KGV von 22 für das Jahr 2010 sei Eurofins nicht teuer. Die Bilanz sei fit und dank des üppigen Cashflows sei die Verschuldung keinesfalls zu hoch. Der Börsenwert betrage aktuell 474 Millionen Euro. Vor gut zwei Jahren sei das Unternehmen noch mit über einer Milliarde Euro bewertet worden. Das Papier habe lange Zeit mit Multiples von über 30 gehandelt. So günstig bewertet wie momentan, sei die Aktie schon lange nicht mehr gewesen.
Nach Einschätzung der Experten von "TradeCentre.de" ist die Aktie von Eurofins Scientific kaufenswert. (Analyse vom 02.03.2010) (02.03.2010/ac/a/a)
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