Mein Chef hat gestern an dieser Stelle eine sehr interessante Frage aufgeworfen: Sollte die Fed im Januar die Zinsen erneut senken, um angesichts ihres jüngst während der heißen Phase des US-Wahlkampfes begonnen Zinssenkungszyklus nicht den Eindruck zu erwecken, dass sie die Zinssenkungen nur politisch motiviert vorgenommen hat? Selbst wenn sie im Januar rein von der Inflations- und Arbeitsmarkteinschätzung zu dem Schluss kommen würde, dass eine Zinspause gerechtfertigt wäre? Mein Chef schien dabei durchaus zu der Sichtweise zu tendieren, dass eine erneute Zinssenkung die Chance bieten würde, Schlimmeres (d.h. eine stärkere Einmischung von Donald Trump in die US-Geldpolitik) zu verhindern.
Ich muss gestehen, dass ich mit dieser Sichtweise so meine Probleme habe. Nicht nur, dass ich generell skeptisch gegenüber einem Vorgehen eingestellt bin, bei dem sich die Geldpolitik vom fiskalischen Druck (ob wirklich vorhandenem oder nur vermeintlich gesehenem) beeindrucken lässt. Ich denke auch, dass die Situation noch etwas komplexer ist. Ich sehe nicht nur die Möglichkeit, dass sich die Fed unbeeindruckt von der kompletten politischen Situation zeigt oder sich aber beeindrucken lässt und im Januar die Zinsen erneut senkt. Sondern ich würde gar noch einen Schritt weitergehen. Niemand kann garantieren, dass eine weitere Zinssenkung Trump davon abbringt, die Fed unter Druck zu setzen oder einen ihm genehmeren Kandidaten für den Vorsitz zu nominieren, sobald die Amtszeit von Jerome Powell endet. Selbst wenn die Fed deutlich stärkere Zinssenkungen liefern würde, wäre dieses Risiko nicht gleich null. Denn selbst dann könnte Trump noch sagen, dass er selbst oder ein ihm genehmer Kandidat die Geldpolitik deutlich besser hinbekommen hätte. Dann hätten wir unter Umständen von den Fundamentaldaten nicht gerechtfertigte Zinssenkungen gesehen und trotzdem eine Politisierung der Geldpolitik erhalten.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
---|---|---|---|
SH19ZZ | Call | EUR/USD | Hebel: 7,1 |
SD991V | Put | EUR/USD | Hebel: 7,2 |
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Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.
Nun könnten Sie sich vielleicht fragen, warum diese sehr an eine Vorlesung aus dem Gebiet der Spieltheorie angelehnte Argumentation überhaupt für Sie wichtig sein sollte. Momentan scheint sich der Markt hauptsächlich auf den besten Ausgang aus dieser komplizierten Situation zu konzentrieren: Die Handelspolitik von Trump führt zu einer stärkeren Inflation, die Fed reagiert darauf mit einer aktiven Geldpolitik, d.h. senkt die Zinsen deutlich weniger stark (und möglicherweise auch im Januar nicht), gleichzeitig greift Trump die Fed-Unabhängigkeit nicht an. Sozusagen die Win-Win-Situation für den Markt.
Allerdings ist das vermutlich der einzige Ausgang dieser Situation, bei dem die derzeitige USD-Stärke gerechtfertigt ist. Nicht nur, dass der US-Dollar wohl in allen Endergebnissen unter Druck geraten dürfte, in denen Trump die Fed politisch unter Druck setzt. Auch wenn er dies nicht tut, sich die Fed aber trotzdem beeinflussen lässt (d.h. Zinssenkungen liefert, obwohl sie ihrer Meinung nach basierend auf der Inflations- und Arbeitsmarktentwicklung nicht gerechtfertigt wären), wäre dies für den US-Dollar kein gutes Zeichen. Denn dann wäre zumindest das Risiko deutlich höher, dass wir auch in Zukunft keine Fed-Geldpolitik mehr sehen könnten, die auf wieder anziehende Inflationsgefahren mit deutlich stärkeren Zinsbewegungen reagiert. Vermutlich wäre ein solcher Ausgang nicht annähernd so dramatisch, wie eine direkte versuchte Einflussnahme von Trump auf die Fed. Aber positiv wäre er trotzdem beileibe nicht – und ein solcher Ausgang würde auch nicht verhindern, dass Trump später doch noch Einfluss nimmt. Das heißt, wir hätten zwar kurzfristig einen “nur” etwas schwächeren US-Dollar, langfristig gesehen wäre das große Risiko aber dennoch nicht vom Tisch. Ich beneide nicht die Entscheidungsträger im FOMC, die aus dieser Menge an Spieltheorie eine Entscheidung treffen müssen.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
---|---|---|---|
SN004V | Long | EUR/USD | Faktor: 10 |
SN005U | Short | EUR/USD | Faktor: -10 |
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