So haben unsere Fed-Watcher zwar ihre Prognose der US-Leitzins-Senkungen etwas nach hinten verschoben und erwarten nun, dass die Notenbank erst wieder im März ihren Leitzins senkt, gefolgt von einem weiteren Schritt im zweiten Quartal. Aber selbst mit dieser weniger aggressiven Prognose erwarten sie für die nächsten 6 Monate mehr Zinssenkungen als der Markt. Die Fed-Funds-Futures preisen bis zur Jahresmitte höchstens einen Zinsschritt der Fed ein, woran auch die Veröffentlichung der leicht auf der Unterseite überraschenden Dezember-Preisdaten am vergangenen Mittwoch nichts geändert hat.
Nun habe ich früher häufig argumentiert, dass ein Zinsschritt den Carry des US-Dollars lediglich um 0,25 Prozentpunkte ändert und solch ein kleiner Wert für die Bewertung des US-Dollars an sich kaum relevant ist. Dieser Einwand gilt weiterhin. Jedoch geht es – wenn die Fed wirklich bis Jahresmitte zweimal senkt – um etwas anderes. Dann dürfte der Markt sein Bild von der Fed revidieren und damit auch seine längerfristigen US-Zins-Erwartungen ändern. Und das wiederum ist sehr wohl relevant für die USD-Kurse!
Gerade zu Beginn der Amtszeit der neuen US-Administration ist – so denke ich – die Einschätzung der zukünftigen Fed-Politik “im Fluss”. Niemand kann sicher wissen, wie politisch bzw. wie unpolitisch die Fed agieren wird, wenn (a) außergewöhnliche Inflationstreiber (Zölle, Deportationen) auftreten und wenn (b) eine straffe Geldpolitik die handelspolitischen Ziele der Regierung konterkariert. Diese Unsicherheit wird keinesfalls durch Statements des Fed-Chefs und seiner Kollegen zu beseitigen sein. Selbst wenn die Fed sich politischem Druck beugen würde, würden deren Vertreter das nie und nimmer öffentlich zugeben. Worte sind in diesem Umfeld Schall und Rauch.
Die Fed-Einschätzung der Marktteilnehmer dürfte weniger durch Worte als durch Taten bestimmt werden. Senkt die Fed in solch einem Umfeld ihren Leitzins überraschend (aus Marktsicht), hat solch ein Schritt das Potenzial, deutliche Revisionen der Fed-Erwartungen auszulösen.
Mehr noch: Schätzt der Markt die Fed nach den Zinsschritten im ersten Halbjahr erst einmal taubenhafter ein, dürfte ein mögliches Anziehen der Inflation im 2. Halbjahr (wenn die US-Zölle inflationäre Wirkungen entfalten) nicht mehr so USD-positiv wirken wie dies aktuell der Fall wäre. Im Gegenteil: Erscheint die Fed als wenig aktiv, ist der Kaufkraftverlust ein stärkeres USD-negatives Argument als das USD-positive Carry-Argument. Anziehende US-Inflation dürfte dann den Dollar eher schwächen.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
---|---|---|---|
SF57WX | Long | EUR/USD | Faktor: 8 |
SN005Z | Short | EUR/USD | Faktor: -8 |
Zehn DAX-Trends für das Börsenjahr 2025
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