Die Anti-Dumping-Maßnahmen der EU auf chinesische Solarmodule werden nicht verlängert. Keine gute Nachricht für die angeschlagene Branche.
Mindestpreise auf chinesische Solarmodule- und Zellen sollten die europäische Photovoltaikbranche vor dem totalen Kollaps retten. Dieser Plan ist offenbar Geschichte. Am Freitag haben sich die EU-Mitgliedsstaaten in einer Sitzung in Brüssel mehrheitlich gegen eine erneute Prüfung der Anti-Dumping- und Anti-Subventionsmaßnahmen für kristalline Solarmodule und Solarzellen entschieden.
Das geht aus einem Statement der europäischen Herstellervereinigung EU ProSun hervor, das dem Handelsblatt vorliegt. Ab dem 3. September wird es demnach keinen Mindestpreis mehr geben.
Die Entscheidung kommt für die europäische Solarindustrie zur Unzeit. In Europa bestehen seit 2013 Mindestpreise auf chinesische Solarmodule- und Zellen. Wer sich nicht an die Mindestpreise hält, wird bislang mit Strafzöllen bedacht.
Viele deutsche Solarmodulhersteller- und Zulieferer schlitterten vor fünf Jahren im Wettstreit mit chinesischen Anbietern in die Insolvenz. Erst im vergangenen Jahr konnte die verbliebene deutsche Solarindustrie erstmals wieder auf niedrigem Niveau wachsen.
Aber der Preiskampf verschärft sich weiter – auch, weil Chinas Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) kürzlich überraschend verkündete, die Fördermittel für die gesamte Solarindustrie zu kürzen und neue Projekte deutlich einzuschränken. Aktien von Solarfirmen wie Jinko Solar, SMA oder Rec brachen innerhalb kürzester Zeit um bis zu 30 Prozent ein.
In der Folge erwartet die europäische Solarbranche eine erneute Schwemme von Billigmodulen aus China. „Während andere Länder wie die USA, Indien, Kanada oder die Türkei längst strikte Maßnahmen gegen die drohende Solarschwemme aus China einführen, beendet die EU ihre Anti-Dumping-Zölle und macht die Tür weit auf“, warnt EU-ProSun-Präsident Milan Nitzschke.
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