Die Kommission befürchtet eine zu starke Marktposition von Vodafone. Sie will außerdem prüfen, ob die Fusion die Einführung der Zukunftstechnik Glasfaser hemmen würde.
Die EU-Kommission will die geplante Übernahme des deutschen Kabelnetzbetreibers Unitymedia durch Vodafone selbst prüfen. Die Brüsseler Wettbewerbshüter leiteten am Dienstag eine vertiefte Untersuchung des milliardenschweren Deals ein und wiesen damit zugleich den Antrag des Bundeskartellamts ab, den Fall zu übernehmen. Vodafone zeigte sich zuversichtlich, am Ende des Verfahrens eine Freigabe der Kartellhüter zu erhalten.
Unitymedia ist Teil eines größeren Deals, in dem der US-Kabelnetzbetreiber Liberty Global auch Töchter in Tschechien, Ungarn und Rumänien an den britischen Mobilfunkriesen verkaufen will. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager fürchtet aber, dass der 18,4 Milliarden Euro schwere Verkauf in Deutschland und Tschechien die Konkurrenz beeinträchtigen könnte.
Konkret vermutet Vestager, dass das Zusammengehen von Vodafone und Unitymedia den Wettbewerb auf den Märkten für Festnetz-Telefonie und Kabelfernsehen beeinträchtigt, und zwar nicht nur in den bisher von Unitymedia bedienten Regionen. Dadurch könnten auch Investitionen in den Ausbau schneller Netze unterbleiben. Zudem könnte die geplante Übernahme „die Verhandlungsposition des neuen Unternehmens gegenüber Fernsehsendern erheblich stärken“, argumentiert die Kommission.
Das Bundeskartellamt hatte einen Antrag auf Verweisung des Falls gestellt und dies mit den erheblichen Veränderungen der Marktverhältnisse beim Kabelfernsehens und der Telekommunikation in Deutschland begründet. Gegen die Fusion hat sich daher erheblicher Widerstand mobilisiert.
Vor allem die Telekom ist gegen einen erstarkten Wettbewerber. Zudem warnen besonders Stadtnetzbetreiber, dass ein starker Konkurrent, der auf TV-Kabel setzt, die Einführung der Zukunftstechnik Glasfaser hemmen würde.
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