Der Bielefelder Konzern will weiter wachsen. Nach dem Verkauf der Reederei Hamburg-Süd sollen die Erlöse in neue Beteiligungen investiert werden.
Nach dem Verkauf der Reederei Hamburg-Süd will die Dr.-Oetker-Gruppe mit dem Erlös durch Zukäufe wachsen. Chef Albert Christmann kündigte am Dienstag in Bielefeld bei der Bilanzvorlage für 2017 weitere Übernahmen an. Konkrete Namen oder Länder nannte er aber nicht.
„Wir haben durch den Verkauf die Liquidität zur strategischen Weiterentwicklung der Gruppe erheblich verbessert“, erklärte Christmann. Es gebe noch Märkte mit Wachstumspotenzial für die klassischen Oetker-Geschäftsmodelle. Dort wolle das Unternehmen „idealerweise Marktführerunternehmen“ kaufen.
Zuletzt hatte das Familienunternehmen die Übernahmen des ägyptischen Marktführers für Backprodukte und Desserts, Tag El Melouk, vermeldet. Christmann bezeichnete den Verkauf von Hamburg Süd im Dezember für 3,7 Milliarden Euro an das dänische Unternehmen Maersk als „ohne Zweifel richtig“. Oetker sei jetzt zwar ein kleineres, aber dafür schnelleres Boot, sagte der persönlich haftende Gesellschafter.
Erste Folgen des fehlenden Schiffsbereichs gab es im vergangenen Geschäftsjahr 2017. Die Dr. August Oetker KG setzte 11,6 Milliarden Euro um und lag damit um 0,9 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Bereinigt um den fehlenden Monat Dezember im Bereich Schifffahrt wuchs der Erlös bei Oetker um 4,6 Prozent. Angaben zum Gewinn macht das Familienunternehmen traditionell nicht.
Dabei verabschiedete sich Hamburg-Süd nochmals mit guten Zahlen aus der Gruppe. Nach einem schwachen Jahr 2016 legte die Reederei beim Umsatz um fast acht Prozent zu.
Für das laufende Jahr rechnet Christmann für die gesamte Gruppe auch mit Wachstum durch das operative Geschäft. „Aber wir müssen das zweite Halbjahr abwarten“, sagte der Top-Manager.
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