Mit dem Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act/DSA) soll Einfluss großer Online-Plattformen im Zaum gehalten und sichergestellt werden, dass etwa konsequent gegen Hassrede vorgegangen wird. Halten sich die Plattformen nicht daran, drohen empfindliche Strafen - darunter Geldbußen in Höhe von sechs Prozent des gesamten weltweiten Jahresumsatzes.
Virkkunen bekräftigte in ihrer Rede ein Versprechen, das sie Mitte November in einer Anhörung gegeben hatte. Nach Kommissionsangaben vom 10. Januar arbeiten mittlerweile rund 150 Mitarbeiter, die sich mit der DSA-Durchsetzung beschäftigten, in der Behörde.
Große Debatte im EU-Parlament
Vor allem angesichts der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump wird derzeit diskutiert, wie die EU mit großen Technologie-Unternehmen umgehen soll. Die Chefs der großen amerikanischen Tech-Konzerne hatten bei Trumps Amtseinführung Ehrenplätze bekommen. Eine Frage im Raum ist, wie hart die EU gegen die Unternehmen vorgeht, um europäisches Recht durchzusetzen.
"Wir erwarten, dass jeder, der auf dem europäischen Markt Geld verdienen will, unsere europäischen Regeln, unsere europäische Gesetzgebung respektieren muss", sagte der Chef der Europäischen Volkspartei (EVP) Manfred Weber (CSU). Das gelte auch für die Tech-Giganten aus Amerika.
Angriff auf US-Tech-Chefs
Die Grünen-Europaabgeordnete Alexandra Geese griff Tech-Bosse direkt an: "Musk und Zuckerberg manipulieren den öffentlichen Diskurs", sagte sie mit Blick auf die Chefs von Plattformen wie X und Facebook (Facebook Aktie). Sie verschafften Hass und Desinformation Reichweite, "während faktenbasierte Berichterstattung algorithmisch ins Abseits gedrängt wird".
Ähnlich äußerte sich die spanische Vorsitzende der S&D-Fraktion. Elon Musk und sein soziales Netzwerk X seien zum wichtigsten Förderer der extremen Rechten geworden, so Iratxe García Pérez.
Die AfD-Europaabgeordnete Christine Anderson sieht im DSA hingegen ein Mittel die Meinungsfreiheit einzuschränken. Das Gesetz müsse weg, sagte sie. Dem widerspricht der FDP-Abgeordnete Moritz Körner deutlich. Der DSA verbiete keine Meinungsäußerungen. "Aber wenn Musks Inhalte automatisch durch die Algorithmen immer bevorzugt werden, dann ist das ein Problem", betonte er./mjm/DP/jha
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