Krise? Welche Krise? Trotz anhaltender Griechenland-Sorgen zeigt sich der Euro stabil und steht sogar vor einem weiteren Monatsplus gegenüber dem Dollar (Dollarkurs). Experten rätseln, warum das so ist – und warnen.
Bei einem Blick auf den Euro käme derzeit niemand auf die Idee, dass er in seiner Existenz gefährdet ist. Während das Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsunion näher zu rücken scheint, steht die Gemeinschaftswährung vor ihrem zweiten Monatsplus gegenüber dem Dollar seit einem Jahr.
Strategen nennen mehrere Gründe für die Widerstandsfähigkeit des Euro. Einerseits seien da die Vermögensverwalter, die sich von Anleihen und Aktien trennen und dabei Euro-Absicherungen aufgeben. Andererseits seien viele immer noch optimistisch, dass Griechenland mit seinen Gläubigern eine Einigung in letzter Minute erzielt.
Auf längere Sicht bietet sich allerdings ein weniger rosiges Bild. Optionen zum Schutz gegen eine Abwertung des Euro sind so teuer wie zuletzt 2012. Ein Ausscheiden Griechenlands würde den Euroraum in unbekanntes Terrain befördern und möglicherweise die gesamte Währungsunion gefährden.
„Das Risiko eines Austritts Griechenlands ist nicht wirklich eingepreist“, sagte Eimear Daly, Devisenstratege bei Standard Chartered in London. „Der Markt ist es leid, auf diese Schlagzeilen hin zu handeln, und dann ist da noch die Frage: 'Wie wettet man auf einen Euro ohne Griechenland?'“
Die große Sorge der Europäischen Union im Hinblick auf einen Austritt Griechenlands: die Möglichkeit einer Ansteckung und die Frage, ob andere Länder sich veranlasst fühlen könnten, ihren eigenen Platz in der Währungsunion zu überdenken. Es könnte sich herausstellen, dass der Euro als politisches Projekt „mit Sicherheit umkehrbar ist“, sagte Neil Jones von der Mizuho Bank in London.
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