Mit Volkswagen (VW Aktie) kriegt nun erneut ein deutscher Konzern einen Aufpasser von der US-Justiz – und keiner regt sich auf. Höchste Zeit, dass sich das ändert.
Der Tunnelblick ist derzeit ein kollektives Phänomen. Es regiert die Einengung des Gesichtsfeldes auf einen zentralen Rest, wie es in der Augenheilkunde so schön heißt. Und dieser Rest liegt gerade im Westen. Alles schaut Richtung Paris. Alles sieht schon den champagnerverliebten Emmanuel Macron so gut wie im Élysée. Trotz schmerzhafter Überraschungen mit Donald Trump und Brexit feiern Börsenhändler die scheinbar sichere Niederlage von Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen und treiben die Kurse auf Rekordhöhen. Daneben schrumpfen einschneidende Ereignisse mitunter zu Petitessen, fliegen unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung oder werden verdrängt. Oder beides. Das Einreiten der US-Kavallerie in Deutschland ist so ein Fall.
Die Metapher vom Ritt der Rächer machte einst Exfinanzminister Peer Steinbrück europaweit berühmt. Mitten in der Finanzkrise drohte er den Schweizern, sie auf eine schwarze Liste zu setzen, wenn sie das Bankgeheimnis nicht bald aufgeben würden. „Dass eine solche Liste erarbeitet werden könnte, ( ) ist, umgangssprachlich formuliert, die siebte Kavallerie im Fort Yuma, die man auch ausreiten lassen kann. Aber die muss nicht unbedingt ausreiten. Die Indianer müssen nur wissen, dass es sie gibt“, meinte damals Steinbrück. Die Aufregung in der Schweiz war riesig.
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