Die Bankensanierung ist für Athen komplizierter als gedacht

Mittwoch, 17.10.2018 17:21 von Handelsblatt - Aufrufe: 865

Die griechische Regierung ist unsicher, wie sie die angeschlagenen Institute stützen soll. Es muss aber schnell gehen. Die Zeit drängt.

„Noch ist es ein kleines Feuer, aber wenn wir es nicht rasch löschen, könnte daraus ein Flächenbrand werden.“ So beschreibt ein griechischer Banker die Situation seiner Branche. Nicht nur in den Chefetagen der Geldinstitute herrscht Nervosität, auch die Anleger sind verunsichert.

Sie werfen griechische Bankaktien in großem Stil aus den Depots. Der Athener Bankenindex FTSEB verlor in den vergangenen vier Wochen 18 Prozent. Der Branchenführer Piraeus Bank erlitt sogar einen Kursverlust von 40 Prozent. Grund des Ausverkaufs: Sorgen wegen immenser Kreditrisiken – und die Furcht der Anleger, dass die Bereinigung der Kreditbücher die ohnehin schmalen Gewinne aufzehrt und neue Kapitalspritzen erfordert.

Die griechische Regierung kündigte zwar vor zwei Wochen nach einem Krisentreffen mit Ministerpräsident Alexis Tsipras einen „Interventionsplan“ zur Stützung der Banken an, hüllt sich aber seither in Schweigen. Experten des staatlichen Banken-Stabilitätsfonds HFSF arbeiten an einem Rettungskonzept, heißt es in der Branche. „Aber die Rechtslage ist komplizierter und die Abstimmung mit den europäischen Institutionen zeitraubender, als die Regierung zunächst angenommen hatte“, sagt ein Banker.

Ein Berg fauler Kredite

Die Institute stehen nach achtjähriger Rezession vor einem Riesenberg fauler Kredite. Fast 48 Prozent aller ausgereichten Darlehen werden nicht mehr bedient oder gelten als ausfallgefährdet. Nur etwa die Hälfte dieser notleidenden Forderungen (NPEs) ist durch Rückstellungen gedeckt.

Mit der Euro-Bankenaufsicht SSM arbeiten die Institute jetzt an Plänen für einen beschleunigten Abbau der Problemkredite. Sie wollen mit Abschreibungen, Zwangsversteigerungen und Verkäufen notleidender Darlehen die NPEs bis Ende 2021 um rund 60 Prozent reduzieren. Offen ist, wie viel Eigenkapital die Banken dafür verbrennen müssen.

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