FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Überraschend schwache Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten den Euro etwas. Im Juni war der Auftragseingang in der deutschen Industrie deutlich stärker als erwartet gesunken. Der Auftragseingang ging laut Statistischem Bundesamt um 4,0 Prozent zurück. Analysten hatten im Mittel zwar einen Rückgang erwartet, aber nur um 0,5 Prozent.
"Die Auftragseingänge enttäuschen massiv", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Er sieht eine mögliche Ursache für den Dämpfer in der Furcht vor einem Handelskrieg. Dieser sorge "für eine gewisse Zurückhaltung bei den Neubestellungen". In den USA werden am Nachmittag keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht.
Belastet durch einen immer wahrscheinlicher werdenden harten Brexit ist der Kurs des britischen Pfundes stark gefallen. Ein Sprecher der Regierung wiederholte die Aussage, dass keine Einigung bei den Brexit-Verhandlungen besser sei als eine schlechte Einigung. Der britische Handelsminister Liam Fox hatte am Wochenende die Wahrscheinlichkeit für einen Brexit ohne Abkommen auf 60 Prozent geschätzt. Verantwortlich dafür sei die "Unnachgiebigkeit" Brüssels und vor allem des EU-Unterhändlers Michel Barnier, kritisierte Fox in der "Sunday Times". Der Pfund-Kurs fiel am Mittag auf 1,2932 Dollar und erreichte so den niedrigsten Stand seit elf Monaten. Auch zum Euro gab das Pfund deutlich nach.
Weiter unter Druck stand zum Wochenauftakt die türkische Lira, die zum US-Dollar und zum Euro neue Rekordtiefststände erreichte. Am Mittag wurden für einen Dollar 5,1916 Lira gezahlt und damit so viel wie noch nie./jsl/jkr/fba
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