MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Post (Deutsche Post Aktie)
Am Freitag war bekannt geworden, dass die Post-Tochter Streetscooter künftig ohne einen der Gründer des Elektroauto-Herstellers klarkommen muss. Achim Kampker habe das Unternehmen verlassen. Der Abschied rückwirkend zum 1. April sei "aus eigenem Wunsch und aus persönlichen Gründen" geschehen. Kampker kehre als Professor an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen zurück. Im Zuge der bereits bestehenden Kooperation mit der Hochschule werde man aber künftig weiter mit ihm zusammenarbeiten. Streetscooter war im Jahr 2010 von Professoren der RWTH gegründet worden, unter ihnen Kampker.
2014 kaufte die Deutsche Post die Firma, um ihre Flotte mit eigenen Elektrotransportern klimaschonender zu gestalten. Während Mitgründer wie der heutige Chef des Elektroauto-Start-ups e.Go, Günther Schuh, von Bord gingen, blieb Kampker als Streetscooter-Chef am Steuer der Aachener Firma. Anfang März ging es für ihn in der Hierarchie eine Stufe tiefer - seinen Chefposten räumte er für den Manager Jörg Sommer vom amerikanischen Elektro-Nutzfahrzeugshersteller Chanje. Kampker wechselte auf den Posten des Streetscooter-Innovationschefs.
Streetscooter hat nach eigenen Angaben rund 500 Mitarbeiter in seiner Zentrale in Aachen, wo zum Beispiel die Entwicklungsabteilung und der Vertrieb angesiedelt sind. An zwei Werken - ebenfalls in Aachen und in Düren - sind zudem insgesamt rund 500 Mitarbeiter von externen Firmen tätig, die im Auftrag von Streetscooter die Fahrzeuge fertigen. Zudem baut die Firma in Zusammenarbeit mit Ford
Die Post wurde vielfach dafür gelobt, eine E-Alternative für seine Transporter abseits der traditionellen Hersteller auf die Straße gebracht zu haben. Doch zuletzt gab es vermehrt Probleme und kritische Stimmen. So mussten zuletzt einige hunderte Fahrzeuge wegen Brandgefahr vorübergehend aus dem Verkehr gezogen werden. Zudem ist die Reichweite des Fahrzeugs nicht allzu hoch, die Ladezeiten sind lang und der Komfort für die Fahrer gering. Eine Weiterentwicklung würde viel Geld kosten. Appel habe es versäumt, geeignete Partner an Bord zu holen oder die Tochter weiterzureichen, monierten einige Analysten zuletzt./zb/stk/jha/
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