Theodor Weimer gibt sein erstes großes Interview als Vorstandschef der Deutschen Börse. Er spricht über den Abstand zur US-Konkurrenz, Übernahmepläne, den Stellenabbau und Friedrich Merz.
Als Theodor Weimer Anfang des Jahres die Führung der Deutschen Börse übernommen hat, musste er zunächst für Stabilität sorgen. Denn die Verunsicherung war groß.
2017 war zunächst die Fusion mit der London Stock Exchange geplatzt. Dann trat Vorstandschef Carsten Kengeter vorzeitig ab. Sein Nachfolger Weimer ist inzwischen gut elf Monate im Amt – und gibt sich angriffslustig.
„Wir brauchen größere Deals, die uns weiter nach vorne bringen“, sagte der 58-Jährige dem Handelsblatt in seinem ersten großen Interview als Börsen-Chef. „Der Abstand zwischen uns und den wertvollsten Börsenbetreibern CME und ICE aus den USA darf nicht zu groß werden. Denn in unserem Geschäft ist Größe ein entscheidender Faktor.“
Die Deutsche Börse hat in diesem Jahr zwei kleinere Zukäufe gestemmt. Die Fondsplattform Swisscanto und die Devisenhandelsplattform GTX kosteten jeweils knapp 100 Millionen Euro. Beide Übernahmen seien schöne Ergänzungen, aber kein Durchbruch beim Thema Zukäufe, betonte Weimer.
„Mein Aufsichtsrat lässt dem Vorstand bei dem Thema freie Hand und würde auch größere Übernahmen goutieren.“ Deals bis zu 1,5 Milliarden Euro könne der Frankfurter Börsenbetreiber aus eigener Kraft stemmen. „Aber wenn es notwendig sein sollte, könnten wir uns am Markt auch zusätzliches Eigenkapital für eine größere Übernahme besorgen.“
Trotz ihrer Wachstumsambitionen ist die Deutsche Börse gerade dabei, rund 350 Arbeitsplätze abzubauen. Unter dem Strich wachse die Belegschaft aber deutlich, sagte Weimer. „Wir haben allein von Anfang Januar bis Mitte Oktober grünes Licht für die Einstellung von 720 neuen Mitarbeiter gegeben.“ Dieser Trend werde sich 2019 fortsetzen. „Wir werden auch nächstes Jahr zahlreiche neue Mitarbeiter einstellen.“
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