Schwierige Zeiten für die Deutsche Bank
Donnerstag, 04.08.2016 13:08 von | Aufrufe: 2025

Deutsche Bank Aktie: Leichte Erholung trotz Index-Aus

Schwierige Zeiten für die Deutsche Bank - © anandoart Shutterstock.com

Ein Geldhaus in der Krise: Kaum ein Tag vergeht, an dem Anleger der Deutschen Bank von schlechten Nachrichten verschont bleiben. Doch mit seiner enttäuschenden Performance steht das Finanzinstitut nicht alleine da. Der Vertrauensverlust in europäische Großbanken scheint ein ähnliches Ausmaß anzunehmen, wie zu Zeiten der Finanzkrise. In der gestrigen Flop-Liste des Euro Stoxx 50 gaben sich europäische Geldhäuser die Hand - allen voran die italienische Unicredit mit einem Kursrückgang von 7,2 Prozent. Doch neben der deutschen Bank rangierten auch die spanischen Geldhäuser Santander und BBVA sowie die holländische ING Group nur knapp dahinter. 

Stoxx Europe 50 Index bald ohne die Deutsche Bank

In der Nacht zum Dienstag wurde nun bekannt, dass der Kursverlust der Deutschen Bank weitere Konsequenzen nach sich ziehen wird. Das Geldinstitut wird nur noch bis zum Ende der Woche Teil des Stoxx Europe 50 Index sein, eines der wichtigsten Börsenbarometer des Kontinents und nicht zu verwechseln mit dem Euro Stoxx 50 Index, der die wichtigsten Werte der Eurozone bündelt. Grund für den außerplanmäßigen Ausschied sind die Fast-Exit-Regeln des Index-Anbieters Stoxx, die besagen, dass eine Aktie den Index verlassen muss, sobald sie in zwei aufeinander folgenden Monaten Platz 75 oder schlechter der monatlichen Perfomanceliste erreicht.

Für die Deutsche Bank bedeutet der Rauswurf einen herben Rückschlag. Denn obwohl die Bedeutung des Stoxx Europe 50 nicht mit der des Euro Stoxx 50 zu vergleichen ist, zählt das Geldhaus nun nicht mehr zu den größten europäischen Konzernen. Neben dem Imageverlust, muss das Finanzinstitut außerdem den Wegfall einer wichtigen Investorengruppe in Kauf nehmen. Indexfonds die den Stoxx Europe 50 nachbilden,werden die Aktie künftig nicht mehr nachfragen, was ein Verlassen des Kurstals umso schwerer machen dürfte.

Die Fast-Exit-Regelung betraf jedoch nicht nur die Deutsche Bank. Auch die Schweizer Großbank Credit Suisse wird den Index zum Ende der Woche verlassen. Ersatz wurde schnell gefunden: An Stelle der beiden Finanzinstitute treten nun der französische Baukonzern Vinci und das niederländische Unternehmen ASML, Anbieter von Lithographiesystemen, die in der Halbleiterindustrie zum Einsatz kommen. 

Leichte Erholung am Vormittag

Nach dem historischen Tiefstand von Mittwoch verzeichnet die Aktie der Deutschen Bank am Vormittag zeitweise ein Plus von über 3 Prozent. Doch Beobachter mahnen zur Vorsicht, denn es könnte sich hierbei für Anleger nicht um die lang ersehnte Trendwende handeln, sondern lediglich um eine technische Reaktion. In einem heute veröffentlichten Interview der "Zeit" räumt auch Bundesbank-Chef Jens Weidmann ein, dass das Niedrigzinsumfeld und die strukturelle Ertragsschwäche deutsche Banken auch zukünftig vor Herausforderungen stellen wird. „Dieser Effekt wird in Zukunft stärker zu Tage treten, weil die Banken im Moment noch viele, früher vergebene, höher verzinste Kredite in ihren Büchern stehen haben, die nach und nach auslaufen“, so Weidmann. Auch Boris Jurczyk, Fondsmanager bei der Berenberg Bank, schätzt den europäischen Bankensektor für Anleger gegenwertig als "äußerst unattraktiv" ein.

 

 


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