Am zweiten Tag in Folge stellt der Euro ein Zwölfmonatshoch auf und legt im Vergleich zum US-Dollar mehr als zwei Cent seit Wochenbeginn zu. Auslöser ist eine Rede von EZB-Chef Draghi – und dann auch wieder nicht.Der Euro befindet sich auf Höhenflug. Die Gemeinschaftswährung lag zum Jahreswechsel noch bei 1,04 Dollar (Dollarkurs) und notierte am Donnerstag bei bis zu 1,1431 US-Dollar – ein Plus von zehn Cent. Bereits den zweiten Tag in Folge erzielt die Währung ein Jahreshoch. Aber was ist der Grund? Alles dreht sich um eine Rede von Mario Draghi – und die Frage, wer über die Worte des Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB) die Deutungshoheit hat.„Wörter sind die Quelle von Missverständnissen“, sagte einst der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry. Am Dienstag trat Mario Draghi vor die Presse. Ein Euro hatte da noch den Gegenwert von 1,12 US-Dollar. Dann sagte Draghi auf der EZB-Konferenz im portugiesischen Sintra bezogen auf die politische und wirtschaftliche Lage im Euro-Raum: „Alle Zeichen deuten nun auf eine Festigung und Verbreiterung der Erholung in der Euro-Zone hin.“
Zwar sei die Inflationsentwicklung schwächer, als man im historischen Vergleich erwarten würde, das liege aber an temporären Faktoren. Und durch die, so Draghi weiter, könne eine Zentralbank „typischerweise hindurchschauen“. Für viele Anleger war damit klar: Der Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik steht bevor, Draghi könnte vielleicht schon im September eine Drosselung der Anleihekäufe ankündigen. Aktuell pumpt die EZB monatlich 60 Milliarden Euro in die Finanzmärkte, hinzu kommt die historisch einmalige Nullzinspolitik.
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