Die Chefs von Airbus und Naval schauen mit Skepsis auf eine mögliche Jamaika-Regierung in Berlin und warnen vor den wirtschaftlichen Folgen der deutschen Exportkontrollen.
Wenn die EU-Verteidigungsminister am nächsten Montag grünes Licht für eine engere Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik geben, dann wollen sie auch Geld sparen: Kriegsgerät soll künftig in größerer Stückzahl, gleich für mehrere Länder bestellt werden. Das stößt prinzipiell auf Zustimmung in der Rüstungsindustrie – wenn es den Regierungen denn gelingt, sich vor Auftragserteilung zu einigen, was die neuen Flugzeuge, Drohnen, Panzer oder Marineschiffe genau können sollen. „Wir werden in neue Projekte nur einsteigen, wenn sie Erfolg haben können“, sagte Airbus-Chef Thomas Enders auf dem deutsch-französischen Businessforum.
Bisher seien bei europäischen Projekten eklatante Fehler gemacht worden. „Wenn Politiker sagen, welche Triebwerke ein Flugzeug und welche Firma welchen Anteil an dem Projekt haben soll, geht das schief“, erklärte er mit Blick auf das Problemflugzeug A400M. Fair sei es nicht, dass die Kritik am Ende allein am Unternehmen Airbus kleben bleibe, nachdem die politisch Verantwortlichen ihre Posten schon lange geräumt hätten.Skeptisch ist nach den bisherigen Erfahrungen mit Kooperationsprojekten auch Hervé Guillou, Chef des halbstaatlichen französischen Marineschiffbauers Naval. „Wenn wir die Konkurrenz aus China und Russland nicht ernst nehmen, die in Osteuropa massiv um Aufträge wirbt, kann es sein, dass wir künftig in Europa noch gespaltener sind als heute“, mahnte er. Prinzipiell aber sei er offen für eine engere Zusammenarbeit in Europa, auch mit dem deutschen Konkurrenten TKMS.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.