Früher galt das Gärtnern als Last, heute ist es für immer mehr Deutsche eine Lust. Neue Technologien erleichtern die Arbeit. Mittelständler profitieren vom Trend zum „Easy Gardening“.
Lust auf eine spontane Grillparty nach der Arbeit, doch der Rasen ist nicht gemäht? Heute kein Problem mehr. Vom Büro aus lässt sich der heimische Mähroboter per Smartphone bequem fernstarten.
Nach dem smarten Heim kommt der smarte Garten. Viele deutsche Mittelständler bieten Innovatives für Hobbygärtner, die es immer bequemer lieben. Neben Bosch mit dem fernsteuerbaren Mähroboter „Indego“ wird auch Stihls „Viking iMow“ per App bedienbar sein. Vollautomatische, frostsichere Bewässerungssysteme wie von Gardena liegen ebenfalls im Trend. Sprinkleranlagen können sich sogar mit dem Wetterdienst vernetzen. Der Garten, der sich selbst versorgt – er ist keine Zukunftsvision mehr.
„Easy Gardening“ nennt sich die neue Leichtigkeit des Gärtnerns. „Alles muss ‚leicht‘ sein, sowohl vom Gewicht als auch von der Handhabung“, sagt Heribert Benteler, Geschäftsführer der Vertriebszentrale von Stihl, der Weltmarke für Motorsägen und Heckenscheren. Gärtnern bringt Entschleunigung und Erdung von der Hektik des Alltags. „Der Garten als verlängertes Wohnzimmer wird immer mehr zum Refugium in einer unsicheren Welt“, sagt Benteler. „Früher galt Gärtnern als Last, heute ist es eine Lust“, konstatiert Peter Botz vom Verband Deutscher Garten-Center.
Der Mittelstand erntet die Früchte der wachsenden Erdverbundenheit. Deutschland ist der größte Gartenmarkt Europas. Der Umsatz stieg 2014 um 4,8 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro, schätzt der Industrieverband Garten (IVG). Die Branche blüht relativ im Verborgenen, obwohl ihr Umsatz beachtlich ist. Zum Vergleich: Mit Spielwaren wurden hierzulande 2,7 Milliarden, mit Büchern 3,6 Milliarden Euro umgesetzt.
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