Lebensfeindliche Bedingungen: In Japan sterben regelmäßig Menschen aufgrund von Überarbeitung. Der Suizid einer jungen Angestellten führte nun zum Rücktritt des Chefs der japanischen Werbeagentur Dentsu (Dentsu Aktie).
Mehr als ein Jahr nach dem Suizid einer jungen Angestellten wegen Überarbeitung hat der Chef der japanischen Werbeagentur Dentsu seinen Rücktritt angekündigt. Tadashi Ishii teilte am Mittwoch mit, er werde seinen Posten im Januar räumen. Er fühle sich verantwortlich für den Tod der Mitarbeiterin Ende Dezember 2015. „Ich werde die volle Verantwortung übernehmen.“ Die Behörden hatten kurz zuvor die Staatsanwaltschaft aufgefordert, in dem Fall zu ermitteln.
Die 24-jährige Matsuri Takahashi hatte sich Weihnachten 2015 in einem Wohnheim des Unternehmens das Leben genommen. Sie machte japanischen Medienberichten zufolge jeden Monat rund hundert Überstunden. Auf Twitter schrieb sie von ihrem Wunsch zu sterben.
Dentsu, die größte Werbeagentur in Japan, ist bekannt für harte Arbeitsbedingungen. Ishii sagte am Mittwoch auch, ein Unternehmen solle einen Beschäftigten nicht davon abhalten, „das Beste zu wollen“. Ein Übermaß an Arbeit sollte es aber nicht geben. „Ich bedaure das zutiefst.“
Einem im Oktober veröffentlichten Regierungsbericht zufolge arbeiten in rund einem von fünf Unternehmen in Japan Beschäftigte so lange, dass sie ihre Gesundheit ruinieren und einen vorzeitigen Tod riskieren. Die Japaner haben ein eigenes Wort für diese Arbeitshaltung: „Karoshi“ heißt Tod durch Überarbeitung und wird verwendet, wenn Arbeitnehmer wegen zu hoher Arbeitsbelastung sterben oder sich das Leben nehmen.
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