Die Sieger des Gründerwettbewerbs Weconomy 2018 versuchen sich an Technik für eine bessere Welt. Statt Geldpreisen werden sie künftig von Topmanagern beraten.
Die Szene wirkt etwas makaber. Die Medizintechnikerin Miriam Haerst lächelt, hat das Modell eines Menschschädels unter dem einen Arm und ein Gerät unter dem anderen, das einer weißen Kaffeemaschine ähnelt. „Was könnte eines Tages bei einer komplizierten Schädelverletzung im Notfall-OP passieren?“, fragt die Unternehmensgründerin in die Runde.
Die richtige Antwort gibt Haerst während ihrer Präsentation: „Dieser 3D-Drucker steht im Nachbarraum und fertigt in wenigen Minuten individuell ein Implantat für den beschädigten Teil der Schädeldecke.“
Das Start-up Kumovis ist eine Ausgründung aus der TU München. Dort entstanden erste Prototypen, mit denen die Gründer um Haerst das Funktionieren ihres Druckers nachgewiesen haben. Im Oktober soll ein Vorserienprodukt gefertigt und anschließend mit Pilotkunden erprobt werden.
Haerst weiß, dass der Zukunftsmusik ihres Unternehmens heutzutage noch etliche Bestimmungen der Krankenhäuser und Medizintechnik entgegenstehen. Eine erste haben sie und ihr Team aber schon überwunden. Implantate aus 3D-Druckern müssten normalerweise im Reinraum gefertigt werden, damit keine für den Patienten gefährlichen Schmutzpartikel mit eingebacken werden.
In Kumovis‘ Gerät herrscht bereits ein Reinraum: Spezial-Filter und eine neu entwickelte Luftführung schaffen den partikelfreien Druckbereich. Das Gerät selbst muss also nicht mehr in einem Reinraum stehen, sondern kann vor Ort eingesetzt werden.
Die Jury des von der „Wissensfabrik“ veranstalteten Gründer-Wettbewerbs Weconomy unter Vorsitz von Burkhard Schwenker und Roland Berger, ist begeistert von solchen Einfällen: „Deutschland braucht mehr Gründer mit innovativen Geschäftsideen. Denn sie fordern etablierte Unternehmen heraus und stärken so unsere Volkswirtschaft insgesamt.“
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