Conti bringt mit einem Strategiewandel das Geschäft voran: Reifen sollen plötzlich ein Drittel weniger kosten. Das macht Conti künftig möglich – mit einem Recycling-Prinzip ähnlich dem Besohlen alter Schuhe.
Auf dem hartumkämpften Markt für Lastwagen- und Busreifen treibt der Branchenriese Continental (Continental Aktie) das Recycling-Geschäft voran. Der Dax-Konzern eröffnete am Dienstag an seinem Stammsitz in Hannover eine Anlage, die pro Jahr bis zu 180 000 abgefahrene Pneus derart aufbereitet, dass sie wieder an das Niveau fabrikfrischer, nie benutzter Reifen heranreichen. Für die Nutzfahrzeugindustrie verkauft Conti derzeit jährlich etwa 7,1 Millionen neue Lkw-, Bus- und Spezialreifen - die Kapazität des Recyclingwerks ist also eher klein.
Seine Bedeutung für das Unternehmen liegt aber auch weniger in den Stückzahlen, sondern vor allem in der Produktionsstrategie für die Zukunft. „Wir glauben, dass wir mit der neuen Anlage ganz, ganz nah an Neureifen herankommen“ sagte Conti-Reifenvorstand Nikolai Setzer. Der Konzern lasse sein Know-How aus der Entwicklung und Produktion neuer Reifen in das Recycling-Werk einfließen. Conti habe dabei bestehende Verfahren für die in der Branche gängige Runderneuerung verfeinert.
Vereinfacht gesagt bekommen Reifen bei einer Runderneuerung einfach neue Sohlen - wie abgelaufene Schuhe. Bei Contis neuer Anlage sorgt nun aber ein Verfahren dafür, dass beim Härten der neuen Kautschukmischung der Rest geschont wird. Bisher wurden auch bereits vulkanisierte Teile noch einmal von dem Prozess erfasst, was Energie kostet und das Material belastet. Neu ist bei Conti außerdem, dass die Gummiabfälle im Reifenproduktionskreislauf bleiben. Der Bund fördert das Werk als grünes Leuchtturmprojekt mit 1,2 Millionen Euro, insgesamt steckte Conti gut zehn Millionen Euro in die neue Anlage.
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