Peking (Godmode-Trader.de) - Die People's Bank of China (PBOC) hat eigenen Angaben zufolge im September 5,9 Tonnen Gold gekauft und damit den Aufbau ihrer Goldreserven fortgesetzt. Nachdem die PBOC mehr als zwei Jahre lang kein Gold gekauft hat, hat sie seit letzten Dezember über 100 Tonnen Gold zu ihren Reserven hinzugefügt und damit ihre Position als einer der wichtigsten Goldkäufer im Offiziellen Sektor gestärkt. Da die chinesischen Goldbestände in Relation zu den Währungsreserven im Vergleich zu westlichen Maßstäben nach wie vor sehr niedrig sind, dürfte die PBOC zukünftig weiter Gold kaufen.
Die Zentralbank hat im vergangenen Monat die Bestände auf 62,64 Mio. Unzen aufgestockt, nach 62,45 Mio. im August, wie die PBOC auf ihrer Website mitteilte. „Angesichts der angespannten Beziehungen zu den USA braucht China eine Absicherung seiner großen Dollarbestände, und Gold erfüllt diese Funktion", sagte Howie Lee, Ökonom bei der Oversea-Chinese Banking Corp. in Singapur, der Agentur Bloomberg. „Da China zu einer eigenständigen Supermacht wird, erwarte ich künftig mehr Goldkäufe.“
Der Goldeinkauf der PBOC zog vor dem Hintergrund des Handelskriegs mit den USA und einer deutlichen Verlangsamung des Wachstums im Inland stark an. Die Verhandlungen auf hoher Ebene sollen diese Woche in Washington wieder aufgenommen werden. Aus Peking war zuletzt zu hören, dass die Bereitschaft, ein großes und tiefgreifendes Abkommen mit den USA abzuschließen, zuletzt nachgelassen hat.
Neben China hat auch Russland zuletzt erhebliche Mengen an Edelmetallen eingekauft. In den ersten sechs Monaten fragten die Zentralbanken weltweit 374,1 Tonnen nach und trugen damit dazu bei, dass die gesamte Goldnachfrage auf ein Dreijahreshoch kletterte.