Der chinesische Elektro- und Hybridautohersteller BYD hat im letzten Quartal erstmals einen höheren Umsatz erzielt als sein US-Konkurrent Tesla. Dank starker Wachstumsimpulse im Heimatmarkt und einer massiven Nachfrage nach Hybridfahrzeugen erreichte BYD einen Quartalsumsatz von umgerechnet 26 Milliarden Euro – eine Steigerung um fast 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im gleichen Zeitraum setzte Tesla 23,3 Milliarden Euro um. Obwohl Tesla weltweit weiterhin den Markt der reinen Elektrofahrzeuge anführt, sichert sich BYD die Führungsposition bei den Gesamteinnahmen, unterstützt von einer vielseitigen Modellpalette, die auch Hybridfahrzeuge umfasst.
Das Wachstum von BYD wird vor allem durch die anhaltend starke Nachfrage nach Hybridmodellen angeführt. Der Absatz dieser Fahrzeuge stieg im letzten Quartal um beeindruckende 75 Prozent auf 685.830 Einheiten. Hybridautos sind in China weiterhin gefragt, da sie flexibler als reine E-Fahrzeuge eingesetzt werden können und von staatlichen Förderungen profitieren. Durch die großzügige Subventionierung alternativer Antriebe in China konnte BYD seine Marktposition deutlich stärken. Der Reingewinn stieg ebenfalls um 18 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro, womit sich BYD als profitabler Akteur in der internationalen Automobilbranche positioniert.
Bei reinen Elektrofahrzeugen zeigt sich hingegen ein anderes Bild: Der Absatz sank im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2,7 Prozent auf 443.426 Fahrzeuge. Dies ist auf den intensiven Wettbewerb im chinesischen Markt zurückzuführen, in dem BYD mit zahlreichen lokalen und internationalen Anbietern konkurriert. Tesla bleibt hier ein relevanter Konkurrent, da das Unternehmen rein elektrische Modelle produziert und mit kontinuierlicher Reichweiten- und Softwareentwicklung eine stabile Nachfrage erreicht.
Mit rund 90 Prozent seines Absatzes im Heimatmarkt China beherrscht BYD etwa ein Drittel des chinesischen Marktes für E- und Hybridfahrzeuge. Dieser Marktanteil ist bemerkenswert, da China nicht nur weltweit der größte, sondern auch einer der wettbewerbsintensivsten Märkte für alternative Antriebstechnologien ist. Bemerkenswert ist auch, dass BYD allein in China mehr Fahrzeuge verkauft als der Volkswagen-Konzern mit seinen zahlreichen Marken. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, denen europäische Hersteller im chinesischen Markt gegenüberstehen.
BYD strebt zunehmend eine internationale Expansion an, wobei Europa im Fokus steht. Im dritten Quartal 2023 konnte BYD in Europa knapp 95.000 Fahrzeuge absetzen – ein Plus von etwa einem Drittel gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Diese Expansion ist trotz zusätzlicher Importzölle ein bemerkenswerter Schritt, da BYD und andere chinesische Autobauer derzeit verstärkt in den europäischen Markt drängen. Auch in Deutschland haben chinesische E-Auto-Marken bereits einen steigenden Marktanteil, was den Konkurrenzdruck auf europäische Anbieter wie Volkswagen, BMW und Mercedes weiter erhöht.
Das starke Wachstum von BYD und anderen chinesischen Autobauern in Europa stellt eine Herausforderung für etablierte europäische Automobilmarken dar, die traditionell eine starke Marktstellung in der Region hatten. Deutsche Hersteller haben aufgrund der zunehmenden Konkurrenz aus China bereits Marktanteile in China verloren und stehen vor der Aufgabe, ihre Wettbewerbsfähigkeit im Heimatmarkt zu verteidigen. Dabei spielen technologische Innovationen, Preisstrategien und eine nachhaltige Umstellung auf Elektromobilität eine zentrale Rolle.
Die chinesischen Autohersteller haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sie nicht nur kostengünstig, sondern auch technologisch auf Augenhöhe mit europäischen Herstellern agieren können. Insbesondere BYD nutzt seine Stärken in der Batterietechnologie, um eine breite Palette an Elektro- und Hybridmodellen zu attraktiven Preisen anzubieten. Durch den Markteintritt in Europa erhöht sich der Druck auf die europäischen Hersteller, ihre Position durch technologische Differenzierung und Produktqualität zu stärken.
BYD hat mit seinem jüngsten Quartalsumsatz eine historische Marke erreicht, indem das Unternehmen erstmals mehr Umsatz erzielte als Tesla. Der Anstieg beruht hauptsächlich auf der hohen Nachfrage nach Hybridmodellen, während der Absatz reiner Elektrofahrzeuge in einem zunehmend gesättigten Markt unter Druck steht. Die aggressive Expansion in Europa verdeutlicht die Ambitionen chinesischer Autobauer, sich auch auf dem internationalen Markt zu etablieren und dort Marktanteile zu gewinnen. Für europäische Hersteller bedeutet dies eine ernstzunehmende Konkurrenz, die den Strukturwandel in der Automobilbranche weiter beschleunigen könnte.
Quelle: handelsblatt.com
Purewave Hydrogen Corp
0,25
€
+13,3% |
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.