Joachim Wuermeling, Chefaufseher der Bundesbank, über die Erkenntnisse aus dem Bankenstresstest, die Zukunft der Regulierung und Mut zu mehr Europa.
Sechs Jahre lang saß Joachim Wuermeling für die CSU im Europäischen Parlament. Wer sich heute mit dem obersten Bankenaufseher der Bundesbank unterhält, merkt sehr schnell, wie sehr ihm das Thema Europa noch immer am Herzen liegt.
Vor Kurzem wurden die Ergebnisse des europäischen Bankenstresstests veröffentlicht. Die heimischen Institute schnitten ziemlich schwach ab. Wie sehr beunruhigt Sie das?Gar nicht. Betrachtet man die Entwicklung der harten Kernkapitalquoten, die sich nach dem simulierten Konjunktureinbruch ergeben, liegen die deutschen Banken im Mittelfeld. Die Resultate einzelner Länder sind aber nicht wirklich vergleichbar. So wurde für Deutschland eine heftigere Rezession simuliert als für andere Länder.
Mit der NordLB und der Deutschen Bank zählen gleich zwei heimische Institute zu den zehn schwächsten europäischen Banken, das kann Sie als Aufseher doch nicht kaltlassen.Das Krisenszenario und die Methodik des Stresstests haben allen acht deutschen Teilnehmern viel abverlangt – was die Institute angesichts ihrer Kapital- und Risikosituation aber gut verkraften konnten. Fakt ist: Unsere deutsche Exportstärke führt zu einer stärkeren Abhängigkeit von der weltweiten Konjunktur. Schwächt sich diese ab, werden auslandsaktive Institute stärker in Mitleidenschaft gezogen als andere. Nichts anderes zeigt der Stresstest. Die deutschen Banken liegen im Durchschnitt aller geprüften Institute, und sie stehen deutlich besser da als beim Stresstest vor zwei Jahren.
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