Das Bankenviertel in Frankfurt. Die Mainmetropole ist der wichtigste deutsche Finanzplatz. (Symbolfoto)
Freitag, 07.04.2017 11:48 von | Aufrufe: 243

Bundesbank-Vorstand gegen Staatsgelder zum Abbau fauler Bankkredite

Das Bankenviertel in Frankfurt. Die Mainmetropole ist der wichtigste deutsche Finanzplatz. (Symbolfoto) pixabay.com

FRANKFURT/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Bundesbankvorstand Andreas Dombret hat sich gegen den Einsatz von Steuergeldern zum Abbau milliardenschwerer fauler Bankkredite in Europa ausgesprochen. Dombret lobte in einem "Focus"-Interview (Samstag) zwar den Vorschlag des obersten europäischen Bankenaufsehers, Andrea Enria, die faulen Kredite von Europas Instituten in Höhe von einer Billion Euro in einer großen Bad Bank zu bündeln: "Die Idee hinter diesem Vorschlag ist eine gute, und der Handlungsbedarf ist hoch."

Zugleich kritisierte das für Finanzaufsicht zuständige Bundesbank-Vorstandsmitglied allerdings, dass das Modell auf Staatsgarantien hinauslaufe. "Bei der Lösung des Problems sollte es meiner Meinung nach weder zu einer Vergemeinschaftung des Risikos in der EU kommen noch zum Einsatz nationaler Steuergelder."

Der Chef der europäischen Bankenaufsicht EBA, Andrea Enria, hatte die Schaffung einer mit Steuergeld ausgestatteten Bad Bank vorgeschlagen, die faule Kredite europäischer Institute aufkauft und später an Investoren weiterveräußert. Mögliche Verluste müssten am Ende die betroffenen Staaten auffangen. Ziel ist es, kriselnden Banken finanziell Luft zu verschaffen. Derzeit machen Kredite, bei denen Schuldner im Zahlungsverzug sind, etwa griechischen und italienischen Instituten zu schaffen.

Eine akute Gefahr einer neuen Finanzkrise durch faule Kredite, sieht Dombret nicht. "Das Problem muss aber sehr konsequent angegangen werden." Faule Kredite verursachten Kosten und bänden Kapital. Das schränke den Handlungsspielraum der Banken ein./mar/DP/stb


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