Brexit auch für RWE-Tochter? Innogy kämpft mit Problemen auf der Insel

Die grüne RWE-Tochter Innogy muss im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres Verluste hinnehmen. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ging um rund ein Fünftel zurück. Das Nettoergebnis liegt mit 632 Millionen Euro etwa 21,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Vor allem im Vertrieb hat Innogy mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Im Gasgeschäft verlor der Energiekonzern Kunden in Osteuropa sowie in den Niederlanden und Belgien. Trotz der Probleme hat der Konzern seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2017 bestätigt. Laut dem heute veröffentlichten Quartalsbericht rechnet Innogy mit einem bereinigten Nettoergebnis von 1,2 Milliarden Euro. Die Dividende von 1,60 Euro je Aktie wurde bestätigt.

Kundenverluste in Großbritannien

Innogys Sorgenkind dürfte in diesem Jahr Großbritannien sein. Zum einen wirkten sich Änderungen des Wechselkurses Euro/Pfund aufgrund des Brexit negativ auf die Erlöse von Innogy aus. Zum anderen sind die Marktteilnehmer verunsichert. Die britische Regierung diskutiert aktuell über regulatorische Eingriffe in den dortigen Strommarkt. Dabei geht es um die Ausweitung von Preisobergrenzen auf den Grundversorgertarif. Der Essener Energieversorger berichtet bereits über Kundenverluste. Auch für das aktuelle Geschäftsjahr rechnet Innogy nicht mit einer Besserung im britischen Vertriebssegment.

Anleger scheinen verunsichert

Innogy hat im Oktober des vergangenen Jahres den Börsengang gewagt. Der Aktienkurs erreichte zu Höchstzeiten einen Bestwert von 38,25 Euro pro Papier. Bis Dezember 2016 verlor die Innogy-Aktie dann rund 20 Prozent ihres Wertes. Nach Kursgewinnen in den ersten Monaten des aktuellen Jahres stürzte der Kurs der Ökostromtochter von RWE im April erneut ab und notiert aktuell bei 33,64 Euro je Aktie. Im vergangenen Monat verloren die Innogy-Titel insgesamt rund 6,34 Prozent an Wert.