Bernard Charlès leitet seit rund 15 Jahren eines der wichtigsten französischen Unternehmen, Dassault Systèmes. Im Interview spricht er über Frankreichs Stärken und Schwächen – und darüber, was sich im Land ändern muss.
Dassault Systèmes wurde 1981 als Start-up vom Flugzeughersteller Dassault gegründet. Heute arbeiten weltweit 14.000 Menschen für das bei Paris ansässige Unternehmen, das drei Milliarden Euro mit Software für Unternehmen umsetzt. Kunden sind die Auto- und Flugzeugindustrie, aber auch Waschmaschinenhersteller wie Miele. Bernard Charlès leitet DS seit 2002. Seine Ambition: „Wir wollen das Airbnb der Industrie 4.0 sein.“
Herr Charlès, es gibt viele global erfolgreiche Unternehmen wie Ihres in Frankreich, dennoch hat die französische Volkswirtschaft seit Jahren Marktanteile und viele Arbeitsplätze verloren. Wie passt beides zusammen?Es gibt gute Marken und Unternehmen in Frankreich, wie in ganz Europa. Aber wir leiden unter Problemen, die mit den notwendigen Reformen bei den Arbeits- und Sozialkosten zusammenhängen. Das sind schwierige Themen, aber wir brauchen zu lange dafür, sie zu lösen.
Die Reformen wurden verschleppt?Ich verstehe vollkommen, dass soziale Veränderungen ihre eigene Zeit haben, die sich nicht komprimieren lässt. Das ist nicht so, als würden sie einen Computer anschließen. Aber mich beunruhigt diese gewisse Trägheit dabei, unsere Wettbewerbsfähigkeit an die veränderten weltweiten Bedingungen anzupassen.Weil man nicht wahrhaben will, dass nun auch andere Länder und Millionen neuer Menschen zur Weltwirtschaft dazu gehören und dauerhaft ihren Platz verlangen?Sicherlich, und das sind Länder, die wichtige Märkte für uns sind, die aber auch ihren eigenen Ehrgeiz haben. Der Rhythmus unserer Reformen passt nicht mehr zu den Veränderungen, die der technische Fortschritt mit sich bringt, beispielsweise beim Informationsfluss, beim Reisen – sehen Sie sich nur die unglaubliche Ausdehnung des Flugverkehrs an.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.
