Berater konstruieren Vorstandsgehälter, die keiner versteht

Montag, 03.04.2017 00:00 von WirtschaftsWoche - Aufrufe: 566

Spezialisierte Berater haben die Entlohnung in Unternehmen komplex und sich selbst nahezu unersetzlich gemacht. Kaum jemand steigt noch durch. Doch nun regt sich Widerstand.

Dass Manager ihre Gehälter rechtfertigen müssen, die Politik mal wieder über gierige Eliten und maßlose Boni diskutiert, kann Helmuth Uder nicht verstehen. „Es wird immer so getan, als sei das Festgehalt eines Vorstands der Lohn für seine Arbeit und die Bonuszahlung eine Art Bonbon, das irgendwie obendrauf kommt“, sagt er. Das sei ein Grundirrtum. Und überhaupt: Wenn Gehälter aus dem Ruder liefen, sei das kein Fehler im System, sondern menschliches Versagen. „Das ist so ähnlich wie bei einem Flugzeugabsturz, bei dem nicht die Maschine defekt war, sondern der Pilot das Unglück verursacht hat“, sagt Uder.

Seine Haltung ist kaum überraschend. Schließlich hat Uder die Entlohnungssysteme maßgeblich mitgebaut. Sein Arbeitgeber Willis Towers Watson zählt zu einer Handvoll spezialisierter Beratungen, die die Entlohnung in Unternehmen regelkonform, transparent und objektiv gestalten wollen. Tatsächlich sind die Vergütungen unter ihrer Mitwirkung so komplex geworden, dass allenfalls sie selbst noch durchblicken. Deshalb stehen sie zunehmend in der Kritik.

In den vergangenen Jahren ist das Geschäft der Gehaltsexperten stark gewachsen. Willis Towers Watson ist an der Börse rund 18 Milliarden Dollar (Dollarkurs) wert und beschäftigt weltweit 39 000 Mitarbeiter. In Deutschland konkurriert das Unternehmen mit Spezialanbietern wie Hkp und Personalberatern wie Kienbaum um Aufträge, zudem drängen Wirtschaftsprüfer und Anwälte in den Markt. Die Vergütung von Vorständen ist zwar prestigeträchtig, trägt zum Umsatz der Berater aber nur wenig bei. Lukrativ ist vor allem die Entwicklung von Gehaltsmodellen für die Ebenen darunter.

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