München (www.optionsscheinecheck.de) - Für Vontobel ist die SAP-Aktie (SAP SE Aktie) eine Investmentidee und die Bank Vontobel Europe AG liefert Vorschläge, wie Anleger mit Optionsscheinen von dieser Einschätzung profitieren können.
Der Walldorfer IT-Konzern gehöre zu den Schwergewichten der Software-Branche. Das Unternehmen entwickle Programme zur Abwicklung von Geschäftsprozessen. Die Anwendungsgebiete dieser Software würden von Controlling und Buchführung über die Produktion bis hin zum Personalwesen reichen. SAP beschäftige weltweit mehr als 64.000 Mitarbeiter und habe 2012 Umsatzerlöse von 16,3 Mrd. EUR generiert - ein Anstieg von 14,3% im Vergleich zum Vorjahr. Das Betriebsergebnis sei mit 4,06 Mrd. EUR etwa 16,7% niedriger gewesen als noch 2011. Gleichzeitig hätten allerdings die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie für die Mitarbeiter in diesem Bereich um 16,1% auf 2,2 Mrd. EUR zugenommen. Dies könnte ein deutliches Signal für die langfristigen Wachstumspläne des Unternehmens sein.
Auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres habe SAP seine Investitionen in Forschung und Entwicklung signifikant erhöht. 557 Mio. EUR habe das Unternehmen in den ersten drei Monaten dieses Jahres in diesem Bereich ausgegeben - 6% mehr als noch im Vorjahresquartal. In China habe der baden-württembergische Software-Gigant offenbar Großes vor. 2015, so habe die "Shanghai Daily" den SAP-Manager Alex Atzenberger zitiert, wolle das Unternehmen eine Milliarde USD im Reich der Mitte umsetzen. Allein in den kommenden 18 Monaten plane das Unternehmen in China Investitionen in Höhe von 2 Mrd. USD. Mittelfristig plane der Konzern, China zu einem von fünf Hauptstandbeinen für die Gesamtertragslage zu entwickeln.
Zuletzt habe es bei den Analysten von Feingold Research Übernahmespekulationen zu SAP gegeben. Angebote von Hewlett-Packard und Oracle würden die Analysten für unwahrscheinlich halten. Microsoft könne allerdings ein potenzieller Käufer sein. Mit einem Marktanteil im Softwaregeschäft von lediglich 5% im letzten Jahr und einem Cash-Bestand von aktuell über 70 Mrd. USD könne es für Microsoft durchaus Sinn machen, die Übernahme zu wagen, so die Analysten weiter. Vermutungen, es könne sich eine Akquisition anbahnen, könnte den Kurs der SAP-Aktie beflügeln und zusätzliche Kursfantasie bei Privatanlegern und Investoren schaffen. Noch würden die Unternehmensgründer aber signifikante Aktienanteile halten. Es bleibe abzuwarten, ob sie sich von etwaigen Übernahmeofferten überzeugen lassen würden.
Im Geschäftsbericht für das abgelaufene Kalenderjahr habe sich SAP für die zukünftige Entwicklung optimistisch gezeigt. Der technische Fortschritt bringe einige Herausforderungen mit sich: So verdopple sich das Datenvolumen nahezu alle 18 Monate. Die Unternehmensleitung habe aber betont, dass der Konzern auf einem guten Weg sei, das Umsatzziel von 20 Mrd. für das Jahr 2015 zu übertreffen. Besonders für das schnell wachsende Geschäft mit Cloud-Lösungen sehe das Unternehmen Potenzial für deutliche Umsatzsteigerungen.
Jüngst hätten die US-Rivalen Microsoft und Oracle auf sich aufmerksam gemacht, indem sie angekündigt hätten, zukünftig im Rahmen von Cloud-Diensten zu kooperieren. SAP scheine davon unbeeindruckt. Derzeit sei das Unternehmen der am schnellsten wachsende Datenbankanbieter und wolle den Umsatz in diesem Geschäft bis 2015 auf 2 Mrd. EUR erhöhen. SAP setze dabei ganz auf HANA. Die Datenbanktechnologie kombiniere verschiedene Techniken aus dem Hardware- und Softwarebereich. Im Vergleich zu Festplatten lasse sich so wesentlich schneller auf große Mengen gespeicherter Daten zugreifen. Dennoch würden solche Entwicklungen zeigen, dass auch dieser Markt hart umkämpft sei. Ein Wettbewerb, dem sich SAP mit offenem Ausgang werde stellen müssen.
Bei einem aktuellen Kurs von 54,88 EUR würden derzeit 25 Analysten bei Bloomberg die SAP-Aktie mit "kaufen" bewerten, 15 Analysten mit "halten" und drei der Analysten auf Bloomberg würden SAP auf "verkaufen" setzen. Das Zwölf-Monats-Kursziel bei Bloomberg liege bei 66,12 EUR.
Anleger sollten beachten, dass die Entwicklung des Aktienkurses von SAP von vielen Einflussfaktoren abhängig sei, die bei der Bildung einer entsprechenden Marktmeinung berücksichtigt werden sollten. Zudem seien vergangene Wertentwicklungen und Analystenmeinungen kein Indikator für die Zukunft. Darüber hinaus seien internationale Engagements stets vielseitigen Risiken wie Währungsrisiken oder etwa regulatorischen Risiken ausgesetzt, welche kurz- und langfristig zu negativen Effekten führen würden und sich negativ auf den Aktienkurs und somit auf die sich darauf beziehenden strukturierten Produkte auswirken könnten. Dies gelte insbesondere auch für das beschriebene Engagement von SAP in China.
Eine Investmentidee sei zum Beispiel der Call Turbo-Optionsschein (Turbo-Optionsschein Open End auf SAP [Vontobel Financial Products GmbH]) auf SAP. Das Open End-Produkt sei mit einem Basispreis/Knock-Out-Barriere von 44,80 EUR ausgestattet. Der Abstand zur Knock-out-Barriere betrage 19,10%. Der Hebel liege bei 5,12. Das Bezugsverhältnis betrage 10 zu 1. Der aktuelle Kaufpreis liege bei 1,03 EUR.
Man sollte beachten, dass bei einer Investition in diese Produkte keine laufenden Erträge anfallen würden. Die Produkte seien nicht kapitalgeschützt, im ungünstigsten Fall sei ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten bzw. der Garantin drohe dem Anleger ein Geldverlust. Anleger sollten zudem beachten, dass es sich bei Turbo-Optionsscheinen um besonders risikoreiche Instrumente der Vermögensanlage handle. (Ausgabe vom 02.07.2013) (03.07.2013/oc/a/d)
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