Dienstag, 04.07.2017 14:28 von Frank Frommholz | Aufrufe: 805

Automatisierung bei Banken

Das klassische Bankgeschäft steht unter Druck wie selten zuvor. Die Zinssituation hat die Margen schmelzen lassen, angestammte Geschäftsfelder werden von FinTechs angegriffen und die Kosten sind ein Klotz am Bein. Automatisierung im Zeichen der Digitalisierung ist ein Ansatzpunkt, um sich für die Zukunft aufzustellen.

 

In der Vergangenheit wählte die Finanzindustrie häufig Outsourcing, um sich kostenmäßig schlanker zu machen. Vor allem wenn es um das "Back Office" ging, wurde und wird die Auslagerung gerne genutzt, um sich zu entlasten. Doch hat Outsourcing auch Nachteile. Es schafft neue Abhängigkeiten und die Kosten mögen dadurch zwar flexibler werden, aber nicht unbedingt niedriger. Und nicht jeder Outsourcing-Partner erfüllt die Erwartungen an die Qualität.

 

Robotic Process Automation - der neue Trend

 

Mit der fortschreitenden Digitalisierung und der Fortentwicklung bei der Künstlichen Intelligenz bietet sich ein ganz neuer Ansatzpunkt, um Prozesse kostengünstiger zu gestalten. Robotic Process Automation (RBA) heißt das Schlagwort in diesem Kontext. Künftig sollen Algorithmen sich um immer mehr Abläufe im Bankgeschäft kümmern. Eine solche Automatisierung lässt sich sogar als Inhouse-Lösung realisieren. Die Auslagerung an einen Drittanbieter ist gar nicht mehr nötig.

 

RBA muss sich dabei keineswegs nur auf simple Abwicklungstätigkeiten beschränken - zum Beispiel nachgelagerte Arbeiten bei der Kontoeröffnung oder im Zahlungsverkehr. Dank immer ausgefeilterer künstlicher Intelligenz kommen auch komplexere Aufgaben dafür in Betracht - bei Compliance, im Risikomanagement oder bei der Unterlagenprüfung im Firmenkundengeschäft. Daneben bleibt Outsourcing ein Thema in der Branche. Nach einer forsa-Umfrage aus dem vergangenen Jahr planen 63 Prozent der befragten Institute, bis 2018 weitere Bereiche auszulagern.

 

Das Ende der Arbeitsplatzsicherheit - auch für Qualifizierte

 

Für Bankmitarbeiter bedeutet das, dass ihre Arbeitsplatzsicherheit mehr denn je in Frage steht. Bei der Commerzbank sollen im Zuge der Digitalisierung bis 2020 fast 6.000 Stellen verschwinden. Die Deutsche Bank will alleine im Inland rund 4.000 Stellen abbauen. Auch bei anderen Banken und Sparkassen sieht es im Zuge der Straffung des Filialnetzes nicht viel anders aus. Betroffen sind vor allem Mitarbeiter im Privatkundengeschäft, das bislang schwerpunktmäßig über Filialen erfolgt. Selbst wer über eine gute Qualifikation und Know How verfügt, kann betroffen sein - denn dank RBA ist auch hier Automatisierung möglich.

 

Es überrascht daher nicht, wenn mancher Bankmitarbeiter über Alternativen nachdenkt - zumal Zeiten der Rationalisierung und harten Wettbewerbsdrucks selten für ein positives Arbeitsklima sorgen. Die Selbständigkeit als Finanzberater ist eine denkbare Option. Wer selbst Chef ist, verdient nicht nur unter Umständen mehr, sondern kann auch selbst gestalten und eigene Vorstellungen verwirklichen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Frank Frommholz


Über den Autor

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Frank Frommholz war viele Jahre bei Banken und Vermögensverwaltern als Direktor oder Geschäftsführer tätig, bevor er sich 2009 als unabhängiger Berater selbständig machte. Er kennt aus der täglichen Praxis die Probleme mit rechtlichen Veränderungen, Produkten und Marketingfragen und wird darüber berichten. Mehr Informationen dazu auch auf www.finanzkun.de
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