Der zweite Schuldenschnitt für Griechenland wird erbittert debattiert - doch die Lage vor Ort spricht eine klare Sprache: Die Schuldenlast steigt und steigt; die Wirtschaft stürzt immer tiefer. Eine Bestandsaufnahme.
Griechenland rutscht immer tiefer in die Schuldenfalle. Allein die bis Ende dieses Jahres zur Auszahlung vorgesehenen Hilfskredite von 44,6 Milliarden Euro entsprechen knapp 23 Prozent der diesjährigen Wirtschaftsleistung und werden die Schuldenquote weiter nach oben treiben auf voraussichtlich 176,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Noch im Mai hatte man für dieses Jahr mit 160,6 Prozent gerechnet. Bis 2020 soll Griechenland seine Schulden auf 120 Prozent abbauen so sieht es das im Frühjahr konzipierte zweite Griechenland-Hilfsprogramm vor. Doch wenige Monate später sind diese Vorgaben bereits Makulatur.
Vor allem die immer steilere wirtschaftliche Talfahrt wirft alle Prognosen über den Haufen. Nach Berechnungen der staatlichen griechischen Statistikbehörde Elstat schrumpfte das BIP im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 7,2 Prozent. Das war der stärkste Einbruch seit Beginn der Krise.
Seit dem zweiten Quartal mit einem Minus von 6,2 Prozent hat sich die Talfahrt deutlich beschleunigt. Erst kurz zuvor hatte die EU-Kommission ihre Konjunkturprognose für Griechenland nach unten korrigiert: Brüssel rechnet jetzt für 2012 mit einem Rückgang des BIP um sechs Prozent statt 4,7 Prozent, wie noch im Frühjahr. Nach dem Ergebnis des dritten Quartals dürfte aber auch die korrigierte Prognose bereits wieder überholt sein.
Selbst wenn die Athener Regierung bei der Haushaltskonsolidierung auf Kurs bleibt, schweben zwei große Fragezeichen über dem Fahrplan zum Schuldenabbau: Die Entwicklung der Konjunktur und das Privatisierungsprogramm.
Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.