Die EU zwingt die Autobauer zu ambitionierteren CO2-Zielen. Der Wirtschaftsminister fürchtet Schäden für den Standort – und steht damit nicht allein.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier warnt vor einer Überforderung der Autoindustrie durch die in Brüssel vereinbarten neuen Klimaschutzziele. „Um unsere Klimaziele zu erreichen, brauchen wir den schrittweisen Wandel hin zu einer emissionsfreien Mobilität. Der Kompromiss zu den CO2-Grenzwerten geht dabei an die Grenze dessen, was technisch und wirtschaftlich möglich ist“, sagte Altmaier dem Handelsblatt.
Die EU hatte sich am Montagabend auf neue Grenzwerte geeinigt. Die Autohersteller sollen demnach bereits bis 2025 den CO2-Ausstoß ihrer Neuwagenflotte um 15 Prozent und bis 2030 um insgesamt 37,5 Prozent senken. Für leichte Nutzfahrzeuge sieht der Kompromiss bis dorthin eine Senkung der Emissionen um 31 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 vor. Die Einigung der Unterhändler von Europaparlament, Ministerrat und EU-Kommission muss nun noch formell von Rat und Europaparlament bestätigt werden.
CDU-Politiker Altmaier äußerte sich skeptisch zu den neuen Regeln. Er warnt davor, dass die CO2-Ziele den Standort Deutschland und Europa aber nicht über Gebühr belasten dürften, sie müssten realistisch und industriepolitisch tragfähig sein.
„Daher ist es gut, dass Plug-in-Hybride als wichtige Brückentechnologie zur rein batterie-elektrischen Mobilität über eine Bonusregelung gestärkt werden. Im Jahr 2023 wird die EU-Kommission die Zielvorgaben für 2030 außerdem noch einmal sehr sorgfältig überprüfen“, sagte er.
Für Altmaier liegt die Zukunft der Mobilität im autonomen Fahren und in alternativen Antrieben. „Um die Automobilindustrie, ihre Wertschöpfung und die Arbeitsplätze in Europa zu halten, treibe ich deshalb eine europäische Plattform für KI und eine Batteriezellenproduktion in Deutschland voran. Hierzu bin ich mit unseren europäischen Nachbarn und der Industrie im intensiven Austausch – gerade gestern und heute auch in Paris“, sagte er.
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