Eingang der Frankfurter Börse.
Mittwoch, 21.02.2018 14:56 von | Aufrufe: 1104

Aktien Frankfurt: Verluste nach Vortagserholung - Experten vorsichtig

Eingang der Frankfurter Börse. © Nikada/iStock Unreleased / Getty Images Plus/Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch angesichts negativer Signale von den tonangebenden US-Börsen Kursverluste verzeichnet. Damit erwiesen sich die Vortagsgewinne nach dem schwachen Wochenstart als Strohfeuer. Experten befürchten nun, dass der deutsche Leitindex eher weiter nachgeben als an die zwischenzeitliche Erholung der vergangenen Woche anknüpfen wird.

Am Nachmittag sank der Dax um 0,42 Prozent auf 12 435,21 Punkte. Für den MDax , in dem sich die mittelgroßen hiesigen Börsenunternehmen versammeln, ging es um 0,46 Prozent auf 26 178,08 Zähler nach unten und der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,25 Prozent auf 2585,19 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,43 Prozent auf 3420,31 Punkte nach.

An der Wall Street hatten die Standardwerte-Indizes Dow Jones Industrial und S&P 500 am Dienstag nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende unter Gewinnmitnahmen gelitten, was sich zur Wochenmitte fortsetzen könnte.

Etliche Marktbeobachter sehen weiterhin die Marke von 12 500 Punkten als wichtige Hürde für den Dax. Solange er diese nicht klar hinter sich lasse, sei mit einer Konsolidierung zu rechnen, erklärte Analyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader. Und selbst wenn der Dax die Widerstandszone in diesem Bereich überwinde, warte bei 12 600 Punkten bereits der nächste charttechnische Widerstand, ergänzten die Experten von Index-Radar.

Analyst Armin Krimst von der DZ Bank befürchtet bereits das Ende der jüngsten Erholung: "Im Rahmen des intakten Abwärtstrends dürfte nun allmählich der nächste Rückschlag auf die Agenda rücken." Der deutsche Leitindex könnte auf das zuletzt markierte Tief bei 12 000 Punkten oder sogar auf das August-Tief bei 11 870 Punkten zurückfallen.

Am hiesigen Markt standen einige Bilanzen sowie Stimmungsdaten aus der Wirtschaft im Fokus. Die Stimmung der Unternehmen im Euroraum hat sich im Februar eingetrübt, allerdings von einem hohem Niveau aus. Erst am Abend - nach Börsenschluss in Deutschland - folgt das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed.

Im Dax gehörten die Aktien der Deutschen Börse mit plus 1,05 Prozent zu den besten Werten. Analyst Daniel Garrod von der britischen Barclays-Bank sprach von einem ermutigenden Ausblick des Börsenbetreibers, der nach dem schwierigen Vorjahr verhalten optimistisch nach vorn blickt. 2017 hatten die Frankfurter nicht nur unter einem ungewöhnlich ruhigen Handel an den Finanzmärkten gelitten, sondern auch unter hausgemachten Problemen wie der geplatzten Fusion mit der Londoner Börse und Insiderermittlungen gegen den damaligen Chef Carsten Kengeter. Im laufenden Jahr rechnet Nachfolger Theodor Weimer mit steigenden Erlösen und Gewinnen, wenn auch vielleicht nicht ganz im einst geplanten Maße.

Derweil überzeugte MTU die Anleger weder mit dem kräftigen Wachstum im vergangenen Jahr noch mit der angehobenen Dividende: Die Papiere des Triebwerksbauer büßten als einer der größten Verlierer im MDax 4,24 Prozent ein. Der operative Gewinn übertraf nicht nur die eigenen, bereits zweimal angehobenen Unternehmensziele, sondern auch die Erwartungen der Analysten. Bei der Dividende hatten sie allerdings auf eine noch deutlichere Anhebung gehofft. Dazu stehe der Gewinnausblick unter Vorbehalt, kritisierte ein Händler.

Beim Baukonzern Hochtief sorgten weder die deutliche Gewinnsteigerung im vergangenen Jahr noch die kräftige Dividendenerhöhung für Begeisterung: Mit minus 3,85 Prozent weiteten die Aktien ihre Verluste nach der Zahlenvorlage noch aus.


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Im TecDax gehörten die zuletzt gebeutelten GFT-Aktien mit einem Kursanstieg um 4,55 Prozent zu den Favoriten der Anleger. Der Finanztechnologiekonzern verdiente im vergangenen Geschäftsjahr dank niedrigerer Steuerquote mehr als erwartet, obwohl Investitionen und negative Wechselkurseffekte zu einem Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr führten. Die vorgelegten Geschäftszahlen, vor allem aber der optimistische Ausblick für 2018 könnten die Basis für eine Erholung bilden, sagte ein Händler.

Für Sartorius stand dank ehrgeiziger mittelfristiger Wachstumsziele mit dem Anstieg um 3,84 Prozent auf 108,20 Euro sogar ein Rekordhoch zu Buche. Bis 2025 will der Pharma- und Laborzulieferer den Umsatz auf rund 4 Milliarden Euro steigern, was gegenüber dem Wert für das vergangene Jahr fast eine Verdreifachung bedeutet. Die operative Marge soll von zuletzt 25 auf rund 28 Prozent zulegen. Schon Ende Januar hatte Sartorius die Zahlen für das vergangene Jahr sowie eine Prognose für 2018 vorgelegt und vortags die Anhebung der Dividende bekannt gegeben.

Beim Biotech-Unternehmen Medigene sorgte ein wichtiger Fortschritt bei der Entwicklung einer Krebsimmuntherapie für ein Kursplus von 6,99 Prozent, was den TecDax-Spitzenplatz bedeutete.

Dagegen zollten die anfangs freundlichen Papiere von Telefonica Deutschland mit minus 2,25 Prozent ihrer jüngsten Erholung Tribut. Der Telekomanbieter habe im Schlussquartal 2017 besser abgeschnitten als gedacht, erklärte Analyst Akhil Dattani von der Bank JPMorgan. Dagegen wertete er den Ausblick ebenso wie andere Experten als durchwachsen.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,52 Prozent am Vortag auf 0,48 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 139,05 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,16 Prozent auf 158,63 Punkte. Der Euro sank auf 1,2317 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,2340 (Montag: 1,2410) Dollar (Dollarkurs) festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8104 (0,8058) Euro./gl/jha/

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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