Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund
Montag, 20.11.2017 14:57 von | Aufrufe: 1025

Aktien Frankfurt: Dax schafft es ins Plus - Anleger haken Jamaika-Aus schnell ab

Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Scheitern der Sondierungsgespräche über eine Jamaika-Koalition hat den deutschen Aktienmarkt am Montag nur kurzzeitig belastet. Der Rückzug der FDP von den Verhandlungen mit CDU, CSU und Grünen sorgte zu Handelsbeginn für Unsicherheit, die aber schnell verflog. Zuletzt stand der Dax denn auch moderat mit 0,29 Prozent im Plus bei 13 031,91 Punkten. Er schwang sich damit wieder knapp über die seit Tagen umkämpfte Marke von 13 000 Punkten.

"Politische Börsen haben kurze Beine", bemühte Daniel Saurenz von Feingold Research eine alte Börsenregel, die auch dieses Mal wieder greife. Die für den Aktienmarkt wichtigere Politik werde derzeit von der Europäischen Zentralbank (EZB) mit ihren weiterhin offenen Geldschleusen gemacht. Ein Händler fügte hinzu, dass ein Scheitern von Jamaika vermutlich besser sei als viele Kompromisse von Parteien, deren Standpunkte sehr weit auseinander liegen. Eine Regierungsbildung gilt nun als äußerst schwierig, auch Neuwahlen werden nicht ausgeschlossen.

Mit dem Dax stabilisierten sich auch seine Indexkollegen. Der MDax stand knapp mit 0,13 Prozent im Plus bei 26 475,89 Punkten, während der TecDax um 0,62 Prozent auf 2527,95 Zähler stieg. Auch der EuroStoxx 50 bewegte sich letztlich im Plus. Der Euro konnte sich etwas von seiner anfänglichen Schwäche erholen.

Auf Unternehmensseite gab es einige Aktien, mit denen Anleger am Montag gutes Geld verdienen konnten. Zum Spitzenwert im Dax mauserten sich die VW-Aktien mit einem Zugewinn von fast 5 Prozent. Der Autobauer hat die Investoren mit neuen Finanz- und Dividendenzielen überzeugt. Wie aus einer Präsentation für Analysten hervorgeht, will der Konzern profitabler werden und in den nächsten fünf Jahren die Ausschüttungsquote erhöhen.

Bei ProSiebenSat.1 sorgte ein Potpourri an Nachrichten für einen Kurssprung um etwa 3 Prozent. Offensichtlich macht es den Anlegern neue Hoffnung, dass der langjährige Chef Thomas Ebeling den Medienkonzern im kommenden Jahr vorzeitig verlassen wird. Außerdem wurden die Aktien gestützt von einer Kaufempfehlung der Commerzbank (Commerzbank Aktie) und vagen Spekulationen auf eine Übernahme. Die Analysten von Liberum hatten ins Spiel gebracht, dass der US-Medienkonzern NBCUniversal an einem Kauf interessiert sein könnte.

Bei RWE machte sich das Aus für Jamaika mit einem Anstieg um 2,72 Prozent bemerkbar, nachdem die Aktien zuletzt deutlich unter den Sorgen vor einer restriktiveren Kohleverstromung gelitten hatten. Hinzu kamen ein positiver Analystenkommentar von Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie) und Medienberichte über die Zukunft der Ökostromtochter Innogy als weitere Kurstreiber. Demnach soll RWE weiter über einen Verkauf von Anteilen nachdenken. Innogy-Aktien verhalf dies auch um etwa 1 Prozent nach oben.

Ansonsten bewegten vor allem Analystenkommentare einige Einzelwerte. K+S waren im MDax mit gut 3 Prozent unter den größten Gewinnern. Nach zuletzt sieben Verlusttagen starteten sie einen Erholungsversuch. Die Experten des Analysehauses Bernstein hatten den Titeln mit "Outperform" ein positives Votum ausgesprochen. Jeremy Redenius sieht eine gute Einstiegsgelegenheit gekommen.

Auf der anderen Seite des MDax waren Norma Group nach einer Expertenstimme mit minus 2 Prozent der größte Verlierer. Die Experten von HSBC hatten ihre bisherige Kaufempfehlung für die Papiere des Verbindungstechnik-Herstellers aufgegeben. Nach einer Neubewertung der Aktien sieht Jörg-Andre Finke nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial.

Nordex büßten im TecDax als Schlusslicht rund 4 Prozent ein. Hier lastete Angst vor weiterem Geschäftsabschwung auf den Aktien - ausgelöst von Goldman-Analyst Manuel Losa, der dem Hersteller von Windkraftanlagen in seiner Branche eine schlechte Marktposition attestiert. Mit einem Kursziel von nur noch 5 Euro sieht er deutliches Abwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Kurs von knapp über 7 Euro./tih/jha/


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--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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