Blick auf die Frankfurter City. Die Mainmetropole ist einer der wichtigsten europäischen Finanzplätze.
Freitag, 19.07.2019 15:07 von | Aufrufe: 1354

Aktien Frankfurt: Dax gibt Gewinne fast komplett ab

Blick auf die Frankfurter City. Die Mainmetropole ist einer der wichtigsten europäischen Finanzplätze. pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem soliden Tagesauftakt sind die Gewinne im Dax am Freitagnachmittag fast komplett verschwunden. Der Leitindex stand zuletzt mit 12 243,93 Punkten bei 0,13 Prozent noch leicht im Plus. Auf Wochensicht deutet sich so wieder ein Verlust an. Der Index für mittelgroße Werte MDax legte mit 25 843,40 Punkten um 0,41 Prozent zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 bewegte sich mit minus 0,01 Prozent so gut wie nicht vom Fleck. Zinsfantasien und ein paar frohe Botschaften von den Unternehmen hatten am Vormittag noch für gute Laune unter den Anlegern gesorgt.

"Das bisherige Jahreshoch bei 12 656 Punkten bleibt vorerst das Maß der Dinge", schrieb Marktexperte Martin Utschneider vom Bankhaus Donner und Reuschel. Das Hoch liegt allerdings schon wieder zwei Wochen zurück. Die jüngsten Stabilisierungsversuche führen Beobachter nun unter anderem auf die weltweite Hoffnung auf billiges Geld von den Notenbanken zurück.

So trieben am Morgen maue Inflationsdaten aus Japan die Börsen in Asien an. In den USA hatte zudem der Präsident der Federal Reserve Bank of New York die Notwendigkeit einer schnellen Zinsreaktion der US-Notenbank unterstrichen, sollten die Währungshüter zu dem Schluss kommen, dass sich die US-Wirtschaft in Schwierigkeiten befinde. Am kommenden Donnerstag hoffen die Anleger auf Signale für eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank.

Genau im Auge behalten Händler nach wie vor den Konflikt des Westens mit dem Iran. Die Mannschaft eines US-Marineschiffs zerstörte nach Angaben von Präsident Donald Trump am Donnerstag in der Straße von Hormus eine iranische Drohne. Der Iran hat Außenminister Mohammed Dschawad Sarif zufolge keine Kenntnis über eine angeblich vom US-Militär zerstörte Drohne.

Auf Unternehmensseite könnte es am Freitag wieder neuen Antrieb aus den USA geben. So hatte der Finanzkonzern American Express (American Express Aktie) zuletzt von der Ausgabefreude seiner Kreditkartenkunden profitiert den Gewinn kräftig gesteigert. Die Aktie stieg vor Börsenbeginn um rund 2 Prozent. Auch Microsoft (Microsoft Aktie) war im abgelaufenen Geschäftsquartal dank seiner Cloud-Dienste auf Erfolgskurs geblieben und konnte ein vorbörsliches Plus von zuletzt 3,3 Prozent verbuchen.

In Deutschland gab es zuletzt gute Nachrichten von Wirecard : Der Zahlungsabwickler übernimmt in den deutschen Filialen der Aldi-Gruppe künftig einen Teil der Kartenzahlungen. Baader-Bank-Analyst Knut Woller sieht in in dem Deal enormes Potenzial, die Zusammenarbeit noch auszuweiten. Die Aktie legte am Nachmittag um 5,81 Prozent zu und war damit beliebtester Wert im Dax.

Daneben hatte Munich Re (Munich Re Aktie) im zweiten Quartal von geringeren Belastungen durch Großschäden sowie von Auflösungen von Reserven für Basisschäden profitiert. Einige Experten verwiesen hierbei allerdings auf die Zufälligkeit, mit der der Erfolg des Rückversicherer auch zusammenhänge. Die Aktie legte zum Nachmittag um 1,12 Prozent zu.

Im MDax waren die Aktien des Gabelstaplerherstellers Kion nach einer positiven Analysteneinschätzung besonders gefragt. Das Unternehmen dürfte sein zweites Quartal solide abgeschnitten haben und seine Ziele bestätigen, schrieb Hauck & Aufhäuser-Analyst Frederik Bitter in einer Studie vom Freitag. Er hielt an seiner Kaufempfehlung fest. Die Aktie legte um 3,35 Prozent zu. Scout24 landeten mit einem Plus von 2,36 Prozent ebenfalls auf den vorderen Rängen. Der Internetportalbetreiber will in den kommenden zwölf Monaten Aktien für bis zu 300 Millionen Euro zurückkaufen.

Eine Senkung der Jahresziele brachte der Software AG dagegen den letzten Platz im MDax ein. Die Aktie fiel gegen Nachmittag um 10,71 Prozent. Auch der Verbindungstechnik-Spezialist und Autozulieferer Norma verbuchte Kursverluste - ebenfalls wegen einer Prognosesenkung. Das zwischenzeitliche Minus von über 6 Prozent dämmten die Papiere jedoch zuletzt auf 3,11 Prozent ein.


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Im SDax für kleine Werte setzten die Aktien von Heidelberger Druck ihre Talfahrt vom Vortag fort und verloren 10,17 Prozent. Die Papiere hatten bereits am Donnerstag fast 16 Prozent an Wert verloren, nachdem der Druckmaschinenhersteller mit Blick auf seine schwachen Quartalsergebnisse die Jahresziele gestrichen hatte. Mit einem Preis von 1,02 Euro steht die Aktie nun kurz davor, zu einem Pennystock zu werden.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,36 Prozent auf minus 0,37 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,09 Prozent auf 145,10 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,12 Prozent auf 173,39 Punkte dazu.

Der Euro war zuletzt auf 1,1223 US-Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1216 (Mittwoch: 1,1215) Dollar (Dollarkurs) festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8916 Euro gekostet./kro/jha/

--- Von Karolin Rothbart, dpa-AFX ---

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