Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund
Montag, 28.11.2016 15:02 von | Aufrufe: 1000

Aktien Frankfurt: Dax fällt wegen Furcht vor erneuter Eurokrise

Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt blicken die Anleger zunehmend nervös auf das Verfassungsreferendum in Italien am Wochenende. Die wichtigsten deutschen Aktienindizes lagen am frühen Montagnachmittag jeweils mehr als ein halbes Prozent im Minus. Vor der Abstimmung am Sonntag herrsche Unsicherheit ganz besonders im italienischen Bankensektor, die auch auf die übrigen europäischen Bankhäuser ausstrahle, sagte Marktbeobachter Jens Klatt.

Die Abstimmung am 4. Dezember über eine Reform des Senats könnte den Euroraum laut Experten mittelfristig in Probleme stürzen. Bei einem "Nein" sind Neuwahlen wahrscheinlich, aus denen die euro-kritische Fünf-Sterne-Bewegung als Sieger hervorgehen könnte.

EXPERTE: EUROPA VERLIERT AN ATTRAKTIVITÄT

Der Dax war am Vormittag zunächst um mehr als 1 Prozent auf den tiefsten Stand seit gut 2 Wochen abgesackt. Bis zum Nachmittag dämmte er die Verluste auf 0,72 Prozent ein und stand damit bei 10 622,64 Punkten. Der Index der mittelgroßen Werte MDax büßte 0,53 Prozent auf 20 800,28 Punkte ein und der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,90 Prozent auf 1711,06 Punkte ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,61 Prozent nach unten.

"Es bleibt dabei, am deutschen Aktienmarkt ist in diesen Tagen kein Blumentopf zu gewinnen", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die Rekorde an der Wall Street sorgten in Frankfurt lediglich für ein Schulterzucken. Europa verliere aktuell für die Investoren weiter an Attraktivität.

NEUE PILOTENSTREIKS BEI DER LUFTHANSA (Lufthansa Aktie)

Zu den größten Verlieren im deutschen Leitindex zählten die Aktien der Lufthansa mit einem Minus von 2,06 Prozent. Die fortgesetzten Streiks lasten nun doch etwas stärker auf der Stimmung der Anleger. So wollen die Piloten am Dienstag und Mittwoch abermals die Arbeit niederlegen.

Unter Druck gerieten auch Bankenwerte. Nach dem zuletzt guten Lauf der Branche lastete nun die Ungewissheit wegen der Abstimmung in Italien besonders schwer. Besonders sorgen sich die Anleger mit Blick auf die italienischen Kreditinstitute, schwelt doch in dem Land seit Jahren eine Bankenkrise, die bisher nicht wirklich gelöst wurde. Die Geldhäuser sitzen auf faulen Krediten von mehr als 300 Milliarden Euro. Hierzulande verloren die Papiere der Deutschen Bank 1,75 Prozent und die der Commerzbank (Commerzbank Aktie) rund 2,5 Prozent.

STABILUS (Stabilus Aktie) UNTER DRUCK


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Für die Anteilsscheine des Versorgers RWE ging es um rund 0,5 Prozent nach unten, nachdem sich die britischen Bank HSBC kritisch geäußert hatte. Die Experten sehen weiterhin finanzielle und politische Unsicherheiten. Mit Blick auf die Anteilsscheine des Wettbewerbers Eon sind die Analysten indes zuversichtlicher geworden. Hier seien die finanziellen und politischen Risiken bereits in den Aktienkurs eingepreist. Die Eon-Papiere stiegen um gut 1 Prozent.

Im SDax der gering kapitalisierten Werte büßten die Aktien von Stabilus rund 3 Prozent ein. Der Autozulieferer verstimmte seine Anteilseigner mit dem Ausblick für das neue Geschäftsjahr./la/ag

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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