PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Börsen Europas haben sich am Dienstag ungeachtet enttäuschender Einzelhandelsumsätze im Euroraum etwas von ihren sehr kräftigen Vortagesverlusten erholt. Gegen Mittag legte der der EuroStoxx 50 um 0,86 Prozent auf 2.647,84 Punkte zu, nachdem er am Montag wegen Sorgen um die politische Entwicklung in Spanien und Italien mehr als drei Prozent eingebüßt hatte. Für den Cac 40 ging es um 0,84 Prozent auf 3.690,49 Punkte nach oben. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,40 Prozent auf 6.271,88 Punkte.
Die Einzelhandelsumsätze im Euroraum fielen im Dezember stärker als erwartet, wobei Spanien die stärksten Rückgänge im Monatsvergleich verzeichnete. Dagegen hat sich die Wirtschaftsstimmung im Euroraum im Januar abermals verbessert. Der Einkaufsmanagerindex sei von 47,2 Punkten im Vormonat auf 48,6 Zähler gestiegen, teilte das Forschungsunternehmen Markit mit.
Im Fokus standen vor allem Quartalsbilanzen: Unter den Konzernen, die Zahlen vorlegten, zogen dabei insbesondere die Aktien der niederländischen Telekomgesellschaft KPN die Aufmerksamkeit auf sich. Rote Zahlen und die Ankündigung einer Kapitalerhöhung über vier Milliarden Euro sorgten für eine rasante Talfahrt der Papiere. Zuletzt verloren sie 22 Prozent auf 3,198 Euro.
Die UBS-Aktien vollzogen im Swiss-Market-Index (SMI) eine Berg- und Talfahrt nach der vorgelegten Jahresbilanz. Gegen Mittag fielen sie um knapp ein Prozent. Die Schweizer Großbank hat trotz eines Milliardenverlusts im vergangenen Jahr genügend Geld, um eigene Anleihen für bis zu fünf Milliarden Franken zurückzukaufen. Commerzbank-Analyst Michael Dunst äußerte sich vor allem positiv über die Kernkapitalquote zum Jahresende 2012 sowie den Nettoverlust im vierten Quartal, der geringer als von ihm erwartet ausgefallen sei. Zugleich bemängelte Dunst allerdings die Gewinnqualität und beließ die Aktie auf "Hold".
Givaudan waren Spitzenwert im SMI mit plus 3,85 Prozent. Der Hersteller von Duft- und Aromastoffen übertraf mit seiner Bilanz für 2012 die durchschnittlichen Analystenschätzungen zum Teil deutlich. Besonders erfreut reagierte der Markt auf die angehobene Dividende.
Im Londoner FTSE 100 gewannen BP (BP Aktie) nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen 1,48 Prozent und ARM Holdings kletterten sogar bis auf 960,50 Pence und damit den höchsten Stand seit mehr als zwölf Jahren. Zuletzt stiegen sie um 4,26 Prozent. Das britische Chip-Design-Unternehmen konnte sich erneut von der aktuellen Schwäche in der Halbleiterbranche abkoppeln und steigerte Umsatz und Gewinn im vierten Quartal stärker als von Analysten erwartet. Zudem teilte ARM mit, dass der Umsatz 2013 mindestens die Markterwartungen erfüllen werde.
Die Anteilsscheine der BG Group hingegen büßten etwas mehr als zwei Prozent ein. Der britische Öl- und Gaskonzern verdiente im Schlussquartal 2012 nicht zuletzt wegen gesunkener Preise für Flüssiggas deutlich weniger als ein Jahr zuvor. Außerdem teilte das Unternehmens mit, sein Förderziel für 2015 nicht zu erreichen./ck/rum
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