Ein Jet der Lufthansa am Boden.
Mittwoch, 02.11.2016 13:38 von | Aufrufe: 208

AKTIE IM FOKUS: Anleger schwanken bei Lufthansa zwischen Zuversicht und Sorge

Ein Jet der Lufthansa am Boden. pexels.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien der Lufthansa (Lufthansa Aktie) haben am Mittwoch mit einer Berg- und Talfahrt auf die Zahlen zum dritten Quartal und eine künftig stärkere Konkurrenz durch Ryanair am Frankfurter Flughafen reagiert. Weder Investoren noch Analysten konnten sich zwischen Hoffen und Bangen entscheiden, was die Zukunftsperspektiven der Fluggesellschaft betrifft. Zur Mittagszeit lagen die Papiere mit gut einem Prozent im Minus bei 11,35 Euro und gehörten damit zum Mittelfeld im schwachen Dax.

Stephen Furlong von Davy Research wertete es positiv, dass das Management einen zuversichtlicheren Ton für das kommende Jahr angestimmt hatte. "Trotz der Volatilität unseres Geschäfts und trotz des schwierigen Marktumfelds schauen wir optimistisch in das Jahr 2017", hatte Vorstandschef Carsten Spohr zuvor gesagt. Furlong verwies darauf, dass der Manager dem Preisdruck im Luftverkehr mit aktiver Kapazitätsplanung, sinkenden Stückkosten und internen Umstrukturierungen begegnen wolle.

LUFTHANSA MACHT GUT WETTER IN SACHEN RYANAIR

In der vermehrten Konkurrenz durch den irischen Billigflieger Ryanair, der am Mittwoch erstmals ein Flugangebot am Heimatflughafen der Lufthansa in Frankfurt vorgestellt hat, sieht Spohr dabei offenbar mehr eine Chance als ein Hindernis. "So sehr können uns die Ryanair-Flugzeuge gar nicht ärgern, wie uns die sinkenden Gebühren helfen werden", sagte er am Mittwoch und kündigte an, die Lufthansa werde am Flughafen Frankfurt nicht mehr zahlen als der Billigflieger. Die erhofften Einsparungen bezifferte Spohr auf jährlich 200 bis 300 Millionen Euro.

Für die Experten der Investmentbank Liberum kommt es auch gut an, dass sich die Lufthansa jüngst mit ihren Flugbegleitern über eine Neuregelung der Betriebsrenten einigte. Sein Kollege Furlong von Davy Research rechnet diesbezüglich damit, dass sich die Umstellung der Ruhestands- und Übergangsregelungen nicht nur einmalig positiv auf die Bilanz auswirken wird. Er sieht den jährlichen Kostenvorteil ab 2017 bei 60 Millionen Euro.

ANALYSTEN BLEIBEN SKEPTISCH

Bei aller Hoffnung gab es unter Analysten aber auch kritische Stimmen mit Blick auf die Zukunft der Lufthansa. Firdaus Ibrahim von S&P Global etwa rechnet weiterhin mit einem schwierigen operativen Umfeld, was sich auch im Rückgang des Umsatzes im dritten Quartal gezeigt habe. Er rechnet für die Fluggesellschaft mit einem harten Jahr 2017 - auch wegen der Expansion von Ryanair nach Frankfurt.

Auch die Commerzbank (Commerzbank Aktie) bleibt langfristig skeptisch. Nach Einschätzung von Adrian Pehl wird ein nachlassender Preisdruck wegen der wachsenden Kapazitäten auf den Kurz- und Transatlantikstrecken nicht nachhaltig sein. Bezüglich Ryanair rechnet sein Kollege Johannes Braun, der die Fraport-Aktie beobachtet, mit größeren Wachstumsplänen am Frankfurter Flughafen. Er sorgt sich dabei auch um die Rolle der Lufthansa als Hauptkunde.

AKTIE UNTER DAX-VERLIERERN DES JAHRES


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Die Lufthansa gehört zu den schwächsten Werten im Dax in diesem Jahr mit einem Verlust von 22 Prozent. Nur der Autozulieferer Continental (Continental Aktie) sowie die Commerzbank und die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) stehen noch schlechter da. Neben hausinternen Problemen wie Streiks und hohen Kosten hatte das Brexit-Votum und die befürchteten Auswirkungen auf die Reiselust das Papier massiv unter Druck gesetzt. Anfang Oktober war die Aktie nur noch gut 9 Euro wert nach fast 15 Euro zum Jahreswechsel./tih/stb/das

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