(neu: Aktien drehen ins Minus)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei den Anlegern von United Internet (United Internet Aktie)
Die Aktien von United Internet waren im frühen Handel noch um bis zu 6,67 Prozent auf mehr als 49 Euro angesprungen und hatten damit den prozentual größten Tagesgewinn seit rund 15 Monaten verzeichnet. Dann aber bröckelten die Gewinne immer mehr ab und die Papiere rutschen leicht ins Minus.
1&1 Drillisch bekommt zwar den härteren Preiskampf im Billigsegment beim Mobilfunk zu spüren und rechnet deshalb mit einem geringeren Wachstum bei der Anzahl von Vertragskunden. Dennoch bestätigten sowohl 1&1 Drillisch als auch United Internet ihre Umsatz- und Ergebnisausblicke. Die Papiere von 1&1 Drillisch reduzierten zwar ebenfalls ihre Gewinne, hielten sich aber noch im Plus.
Experten wollten derweil die Senkung der Kundenprognose von 1&1 Drillisch nicht überbewerten. Der Schritt sei in dieser Form erwartet worden, schrieb etwa Commerzbank-Analystin Heike Pauls. Das Erreichen der Ergebnisprognose sei nun zwar ein knappes Rennen, aber das Management wolle das Ziel mit Kostendisziplin dennoch erreichen.
Am zuversichtlichsten äußerte sich Analyst Wolfgang Specht vom Bankhaus Lampe. Insgesamt habe United Internet besser abgeschnitten als von manchen Anlegern befürchtet, zudem habe sich das Gewinnwachstum beschleunigt. Nun könnten die Investoren wieder darauf vertrauen, dass das Unternehmen seinen Wachstumspfad auf mittlere Sicht beibehält.
Demgegenüber fragte sich Analyst Jochen Reichert von Warburg Research, ob die aktuelle Lage bei 1&1 Drillisch ein Anzeichen eines strukturell geringeren Kundenwachstums sei. Die Erwartungen mit Blick auf das Vertragskunden-Wachstum in den Jahren 2019 und 2020 seien immer noch hoch, so dass auch die Gefahr von Enttäuschungen recht hoch sei.
Aktuell scheint unter den Anlegern noch viel Überzeugungsarbeit nötig: Die Aktien von United Internet haben seit Jahresbeginn mehr als 19 Prozent verloren, während der TecDax um rund 15 Prozent gestiegen ist. Die Anteilscheine waren Ende März unter Druck geraten, als Konzernchef Ralph Dommermuth angekündigt hatte, mit massiven Investitionen neue Kundenverträge im Mobilfunk sowie für DSL-Internet gewinnen zu wollen. Nach einer mehrmonatigen Erholung gingen die Anteilscheine dann ab Mitte Juni wieder auf eine Talfahrt, die erst Anfang August bei gut 45 Euro stoppte./la/she
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