Eine Frau, die ihren Einkauf per Smartphone bezahlt hat. (Symbolbild)
Mittwoch, 20.11.2019 11:34 von | Aufrufe: 1104

AKTIE IM FOKUS 2: Nächster Kursrutsch von Wirecard wegen Bilanzzweifeln

Eine Frau, die ihren Einkauf per Smartphone bezahlt hat. (Symbolbild) © ipopba / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

(neu: Mehr Details, Kurs aktualisiert, Analystenstimme DZ Bank.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs von Wirecard ist am Mittwoch ein weiteres Mal wegen Zweifeln an den Bilanzierungspraktiken unter Druck geraten. Allerdings fiel der Abschlag nach relativierenden Aussagen des Zahlungsdienstleisters geringer aus als vorbörslich noch mit minus 8 Prozent befürchtet. Im Xetra-Handel reduzierten sie ihr Minus bis zuletzt auf nur noch 3,5 Prozent.

Wirecard muss sich zur Wochenmitte erneut gegen negative Berichterstattung verteidigen. Das Unternehmen bestätigte Informationen aus einem Bericht im "Handelsblatt", wonach die Tochter in Singapur kein Testat für ihre Jahresbilanz 2017 erhalten hat. Das im Bericht erwähnte Problem, dass bei laufenden Ermittlungen der dortigen Behörden nicht alle notwendigen Daten vorgelegt werden konnten, relativierte der Konzern jedoch umgehend. Außerdem teilte er mit, dass der Fall für den Konzernabschluss nicht von Bedeutung sei.

Im Gegensatz zu dem Zeitungsbericht, in dem von Unregelmäßigkeiten die Rede war, sprach Wirecard nur von Einschränkungen der Datenverfügbarkeit als Grund. "Aufgrund der Einschränkungen durch die Ermittlungen in Singapur waren Dokumente teilweise nicht zugänglich, sodass sich der lokale Prüfer auf Basis geltendem lokalen Rechnungslegungsstandard kein abschließendes Prüfungsurteil bilden konnte", teilte Wirecard am Mittwoch mit.

Unter Börsianern wurde der am Vorabend bereits veröffentliche "Handelsblatt"-Bericht zuerst klar negativ gesehen. Die Tochter in Singapur sei zwar nur eine kleine Einheit und die mit ihrer Bilanzierung erhobenen Vorwürfe altbekannt, der Bericht lasse aber erneut Bedenken um die Transparenz des Unternehmens aufkommen, sagte ein Händler in einer ersten Reaktion.

Auch DZ-Bank-Experte Harald Schnitzer sprach in einem Kommentar davon, dass die Anleger besorgt seien wegen der anhaltenden Vorwürfe gegen das schnell wachsende Unternehmen. Seiner Einschätzung nach ist es unabdinglich, dass Wirecard seine Rechnungslegungstandards verbessert, um wieder mehr Klarheit und Glaubwürdigkeit zu schaffen.

Den Vertrauensverlust bei den Anlegern spiegelt der Wirecard-Kurs bis heute wider: Das 170-Euro-Niveau vom Januar dieses Jahres - bevor Berichte der "Financial Times" die jüngsten Turbulenzen in Gang brachten - haben die Anteile bis heute nicht wieder erreicht. Trotz zahlreicher Erholungsansätze bedeutet der aktuelle Kurs von 116,50 Euro seither noch immer ein Minus von mehr als 30 Prozent. Immer wieder sorgten Berichte wie an diesem Mittwoch für Rückschläge./tih/bek/men


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