(neu: Schlusskurse, zwischenzeitliche Marktkapitalisierung, Aussagen vom Unternehmen, Kommentar von RBC)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktionäre des Halbleiterherstellers Dialog Semiconductor
Anschließend reduzierten die Papiere ihre Verluste. Zum Handelsschluss kosteten sie 40,915 Euro - das war allerdings immer noch ein dickes Minus von 14,37 Prozent. Im TecDax
Selbst für stark schwankungsanfällige Technologieaktien ist der Dialog-Kursrutsch ein heftiger Ausschlag. Annähernd so deutlich war es für Dialog zuletzt im Herbst 2015 mit zwei Tagesverlusten von jeweils rund 20 Prozent nach unten gegangen - ein Übernahmevorhaben und Geschäftszahlen hatten die Stimmung vergiftet. Auch damals schon hatten Marktteilnehmer die hohe Abhängigkeit von Apple moniert.
LAMPE STUFT AB
In einer aktuellen Studie schrieb nun Analyst Karsten Iltgen vom Bankhaus Lampe, es gebe Anzeichen, dass der Dialog-Großkunde Apple eigene integrierte Schaltkreise für das Strommanagement (PMIC) entwickle und damit die Chips des TecDax-Unternehmens zumindest teilweise ersetzen könnte. Apple sei schon seit einiger Zeit stärker an Spezialisten auf diesem Gebiet interessiert und arbeite laut Brancheninformationen bereits mit einer größeren Anzahl von Ingenieuren an PMIC-Chips. Ab 2019 könnten Eigenentwicklungen demnach in iPhones eingesetzt werden.
Analyst Iltgen gab seine "Halten"-Empfehlung für die Dialog-Papiere auf und votiert nun mit "Verkaufen". Das Kurziel beließ er allerdings bei 42 Euro. Vor der Abstufung hatte er damit ein Kursrisiko von etwa 12 Prozent gesehen. Nach dem Einbruch vom Dienstag impliziert das Kursziel nun ein Aufwärtspotenzial von 2,7 Prozent.
DIALOG VERSUCHT ZU BERUHIGEN
Dialog Semiconductor hatte am Nachmittag versucht, seine Aktionäre zu beruhigen. Es gebe keinen erkennbaren geschäftlichen Grund für den Kurseinbruch, hieß es vom Unternehmen. Dialog sieht sich weiterhin auf Kurs zu den Jahreszielen und betonte eine unveränderte Vorhersagbarkeit der Designzyklen für Chips bei den großen Kunden. Zudem liefen die Geschäftsbeziehungen normal. Im laufenden Jahr peilt Dialog ein ordentliches Umsatzwachstum an. Die Entwicklung dürfte insbesondere von der zweiten Jahreshälfte geprägt werden.
Kurzfristig positionieren in Apple | ||
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Experten gehen aktuell von einem Umsatzanteil Dialogs mit dem US-Konzern Apple von etwa drei Vierteln aus. Zum Vergleich: Mit dem Smartphone-Riesen und Apple-Konkurrenten Samsung
AUCH ANDERE APPLE-LIEFERANTEN LEIDEN
Der jüngste Kurseinbruch muss auch vor dem Hintergrund jüngst schlechter Nachrichten seitens eines anderen Apple-Lieferanten gesehen werden: So arbeitet Apple an einer eigenen Technologie für die Grafikchips seiner Mobilgeräte wie iPhones und iPads und will diese in spätestens zwei Jahren auch einsetzen. Die Aktie des britischen Zulieferers Imagination Technologies hatte daraufhin schlagartig fast zwei Drittel ihres Werts verloren.
Eine breitere Aufstellung mit Blick auf die Kunden erscheine für Dialog nun wichtiger denn je, erklärte Lampe-Analyst Iltgen. Langfristig bleibe das Geschäftsmodell von Dialog und seiner Analogchip-Designer sehr werthaltig. Der Weg aus der Abhängigkeit von Apple dürfte aber steinig werden.
RBC SIEHT KAUFGELEGENHEIT
Eine gute Möglichkeit, die große Abhängigkeit von dem Großkunden zu reduzieren, sieht Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank etwa in der Partnerschaft mit dem chinesischen Hersteller Spreadtrum. Das eröffne die Möglichkeit, das Geschäft in China und Indien auszubauen.
Das Analysehaus RBC Capital sieht derweil im Kursrutsch der Dialog-Papiere eine gute Kaufmöglichkeit. Analyst Mitch Steves beließ sein Votum auf "Outperform". Dialog habe mit Blick auf das Apple-Geschäft eine Berechenbarkeit der Geschäftsentwicklung von 18 bis 24 Monaten. Zudem stünden die Berichte über rund 80 Design-Ingenieure bei Apple einer Zahl bis von 1300 Ingenieuren bei Dialog gegenüber./mis/men/das/ajx/he
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